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Angekündigte SchließungPerspektive für Kita in Porz-Langel – Neuer Träger in Aussicht

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Die Kita Clemenskids in Porz-Langel.

Die Kita Clemenskids in Porz-Langel.

Die Suche der Eltern nach einem neuen Träger für die Kita Clemenskids hat sich gelohnt. Doch nun gibt es weitere Hürden zu überwinden.

Die etlichen Telefonate, E-Mails und Gespräche von Daniela Wenzel haben sich gelohnt. Die Elternratsvorsitzende der Kita Clemenskids in Porz-Langel hat mit MyDagis einen potenziellen Träger an der Angel, der die Kita übernehmen will. Stefanie König bestätigt dies und geht noch einen Schritt weiter. „Von unserer Seite aus kann nichts mehr schiefgehen, außer im Mietvertrag stehen auf einmal ganz andere Konditionen als besprochen. Das kann ich mir aber nicht vorstellen“, so die Geschäftsführerin von MyDagis. Sie geht davon aus, dass zu 90 Prozent MyDagis im Mai kommenden Jahres Träger der Langeler Kita sein wird.

Daniela Wenzel, Jasmin Leukel und Veronique Siefert (v.l.) setzen sich für die Kita in Porz-Langel ein.

Daniela Wenzel, Jasmin Leukel und Veronique Siefert (v.l.) setzen sich für die Kita in Porz-Langel ein.

Bis dahin bleibt Fröbel. Der hatte den Eltern im September mitgeteilt, dass sie die Einrichtung zum 31. Juli 2026 schließen will. Wie Fröbel auf Nachfrage mitgeteilt hatte, seien dafür drei Gründe ausschlaggebend gewesen. Erstens sinkende Kinderzahlen in der Region, zweitens zurückgehende Anmeldezahlen. Und drittens eine umfassende Gebäudesanierung, um die Kita langfristig weiterzuführen. Gleichzeitig sinken die Einnahmen, da die sogenannte Kindpauschale – die öffentliche Finanzierung nach dem Kinderbildungsgesetz NRW – pro betreutem Kind gezahlt wird. Weniger Kinder bedeuten automatisch weniger Mittel. Daniela Wenzel und weitere engagierte Eltern zweifelten an dieser Darstellung. Sie verwiesen auf neues Personal und die Aufnahme neuer Kinder im Sommer dieses Jahres.

Eltern kritisieren kurze Frist für Kita-Wechsel

Fröbel hatte allerdings betont, dass gemeinsam mit der Stadt Köln sichergestellt sei, dass alle Kinder nahtlos in eine andere Betreuung wechseln können. Die Stadtverwaltung hatte dies bestätigt und auf Plätze in der städtischen Kita Bohnebitze in Porz-Langel verwiesen. Eltern, die sich für die Bohnebitze entscheiden, erhalten eine Reservierung, hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt.

Doch gibt es da gleich mehrere Probleme für die Eltern, deren Kinder derzeit noch die Clemenskids besuchen. Erstens wollen nicht alle Eltern ihre Kinder in eine städtische Einrichtung schicken. Und zweitens, die Frist, in der sich die Eltern für oder gegen die Bohnebitze entscheiden sollen, sei zu kurz. Zunächst betrug die Frist bis November, dann stand Freitag, 12. Dezember, im Raum.

Gerade mit Blick auf die positiven Entwicklungen mit MyDagis als neuem Träger, sei aber auch diese Frist zu kurz, sagt Daniela Wenzel. Viele Eltern würden ihr Kind lieber bei den Clemenskids und einem neuen Träger lassen. Doch noch ist nichts in trockenen Tüchern. Zwar will Stefanie König von MyDagis den Eltern eine Absichtserklärung zukommen lassen, aber eine Garantie, dass der Deal wirklich zustande kommt, sei das dennoch nicht, sagt Wenzel. Denn wie von König bestätigt, liegt MyDagis noch kein Mietvertrag vor. Eigentümer des Kita-Gebäudes ist der Kirchenvorstand von St. Clemens.

Deswegen drängt Daniela Wenzel bei der Stadt auf eine Verlängerung der Frist, in der sich die Eltern für oder gegen einen Platz in der städtischen Kita entscheiden müssen. Das heißt, wieder etliche Telefonate führen und E-Mails schreiben.

Aber auch die Anstrengungen haben sich gelohnt. Daniela Wenzel hat eine E-Mail der Stadt erhalten. Daraus geht hervor, dass eine Fristverlängerung bis zum 15. Januar 2026 möglich und auch vermerkt ist. Die Stadt bestätigt dies auf Anfrage. „Die Rückmeldefrist für die Platzangebote in der städtischen Kita Bohnebitze wurde - wunschgemäß - auf den 15. Januar 2026 verlängert“, so eine Stadtsprecherin. Daniela Wenzel und die anderen Eltern aber hoffen, dass bis dahin alles mit der Übernahme der Trägerschaft geregelt ist und sie aus ihrer Sicht ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk bekommen.

Voraussetzungen sind jedenfalls vorhanden. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hat MyDagis von der Jugendhilfeplanung für die zweigruppige Kita eine Bedarfsbestätigung bis 2035 erhalten. Die Betriebserlaubnis für Kindertageseinrichtungen erteilt generell das Landesjugendamt als zuständige Aufsichtsbehörde. Dem Träger sind hierfür alle notwendigen Schritte und Unterlagen, die für die Beantragung einer Betriebserlaubnis erforderlich sind, bekannt. Die Stadt, konkret die Jugendhilfeplanung, bestätigt den Bedarf an Betreuungsplätzen anhand der Entwicklung der Versorgungslage, bestehenden Betreuungsangeboten und den perspektivischen Bevölkerungsprognosen.