Protest nach Schreiben der StadtPorzer Wiesenfest in Langel soll nicht auf Betonplatz stattfinden

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Ein Mann steht an einem Betonplatz.

Tom Pfeiffer kann sich auf dem Betonplatz kein gemütliches Fest vorstellen.

Der Aufschrei war groß, als die Karnevalisten von der Stadt erfuhren, dass ihr traditionelles Wiesenfest umziehen soll. 

Kein Schatten, keine Bäume, kein Grün, kein Flair – Tom Pfeiffer steht auf einem Betonplatz am Ortseingang des Porzer Stadtteils Langel. Der Präsident der KG Rut-Wiess Löstige Langeler schüttelt mit dem Kopf. „Hier sollen wir also künftig unser Wiesenfest feiern?“, fragt er. Wenn es nach der Stadtverwaltung geht, heißt die Antwort: ja. Denn der Ort, wo das Wiesenfest der Karnevalisten seit knapp 70 Jahren stattgefunden hat, soll nicht mehr genutzt werden dürfen. Der Grund: Die Fläche am Langeler Lido ist als Spielplatz ausgewiesen. Und Alkoholausschank ist dort verboten. Die Jahre zuvor scheint das kein Problem gewesen zu sein. Offiziell ist die Fläche seit 1987 städtischer Spielplatz.

Deswegen sollen die Löstigen Langeler umziehen. Auf den Platz an der Straße Unterm Berg, wo auch die Langeler Kirmes stattfindet. Was Tom Pfeiffer nicht versteht: Der Platz dort ist auch als Spielplatz ausgewiesen. Das bestätigt die Stadtverwaltung. Allerdings sei der Platz für beide Nutzungen gewidmet, teilt eine Stadtsprecherin mit. Wenn ein Fest angemeldet ist, kann der Platz in der Zeit nicht als Spielplatz genutzt werden. Bis auf Basketballkörbe gibt es dort keine weiteren Spielgeräte. Die sollen bei einer anstehenden Neubeschaffung demontierbar sein, so wie es auch an der Deutzer Werft gemacht wird.

Löstigen Langeler: Kritik an Entscheidung der Stadt – zu Kompromissen bereit

Das führt Tom Pfeiffer zur nächsten Frage: Warum kann der Betonplatz temporär anders genutzt werden und der Platz am Langeler Lido nicht? Am Lido finde das Fest ja nicht im Sandkasten, wo die Spielgeräte stehen, statt, sondern daneben. Auf der Wiese und einem Bereich, wo auch ein Basketballkorb aufgestellt ist. Zu dem Sandkasten mit Spielgeräten hatten die Langeler Karnevalisten bei ihrem Fest vor wenigen Wochen einen Sichtschutz aufgestellt und Sicherheitsleute engagiert. Die haben dann die Leute, die sich mit Getränken an den Spielgeräten breit machen wollten, wieder weggeschickt.

Gerne seien die Löstigen Langeler bereit, weitere Änderungen vorzunehmen, sagt Tom Pfeiffer. „Wir können den Festaufbau anders gestalten.“ Wenn es darum gehe, dass Spielgeräte wie der Basketballkorb für die Dauer eines Festes am Lido abgebaut werden müssten, gebe es auch Lösungen, an denen sich die Löstigen Langeler auch beteiligen würden, sagt Pfeiffer. Bis jetzt kann der Basketballkorb am Lido nicht abgebaut werden.

Unterstützung bekommen die Löstigen Langeler aus der Bevölkerung. Eine Unterschriftenliste für die Durchführung des Festes am Lido haben bis jetzt rund 1100 Personen unterzeichnet. Auch aus der Politik gibt es positive Rückmeldungen, sagt Pfeiffer. „Ich bin froh über die Resonanz und den großen Zuspruch für unser Wiesenfest“, sagt der Präsident der Langeler Karnevalisten. So ganz haben sie die Hoffnung nicht aufgegeben, dass das traditionelle Fest auch in Zukunft am bisherigen Standort stattfinden kann.

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