Maximilian-Kolbe-GymnasiumGegen Cyber-Mobbing und Gewaltvideos

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Die Medienscouts des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums mit ihrem neuen Abzeichen

Die Medienscouts des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums mit ihrem neuen Abzeichen

Wahn – Für den richtigen Umgangston in sozialen Netzwerken sorgen auf dem Maximilian-Kolbe-Gymnasium die Schüler ganz selbstständig. Zwölf ausgebildete Medienscouts achten darauf, dass niemand auf Facebook gemobbt wird oder das Schüler sich innerhalb der Klassen-WhatsApp-Gruppe streiten. Von der Stadt hat das Gymnasium an der Nachtigallenstraße für das Engagement seiner Schüler das Medienscout-Abzeichen bekommen. Auf der wöchentlichen Lehrerkonferenz überreichte Annika Schoer vom Amt für Schulentwicklung den Gymnasiasten das Abzeichen.

Der Medienscout-Nachweis ist eine Auszeichnung für jene Schulen, die die Arbeit der Lotsen erfolgreich in der Schulpraxis umsetzen. Es gilt für ein Schuljahr und wird durch die Landesanstalt für Medien NRW verliehen. Cyber-Mobbing, Gewaltvideos auf dem Handy, Einstellen von urheberrechtlich geschützten Fotos und Videos bei Youtube oder illegale Film- und Musikdownloads – die Mediennutzung auch in ihren problematischen Formen ist mittlerweile Alltag auch an Schulen landesweit.

Kinder und Jugendliche wachsen selbstverständlich mit Smartphones und Tablets auf. Chancen aber auch Risiken medialer Angebote zu erkennen sie selbstbestimmt, kritisch und kreativ zu nutzen, sollen die Medienscouts lernen und lehren.

Tim (14) und Johanna (13) sind zwei der zwölf Medienscouts an der Wahner Schule. In einem Workshop haben sie gelernt, wie sie mit Streitereien in sozialen Netzwerken umgehen. „Wenn sich Schüler in unserer WhatsApp-Gruppe streiten, fordere ich sie auf, den Konflikt im Gespräch zu klären“, sagt Johanna. Die Ansprache hätten die Streithähne bis jetzt immer gut angenommen.

Genau das will das vom Land NRW geförderte Medienscout-Projekt erreichen. Die Schüler sollen die Konflikte und den richtigen Umgang mit den digitalen Medien möglichst selbstständig lösen und lernen. Dabei werden sie nicht allein gelassen. Es gibt feste Ansprechpartner, an die sich die Schüler bei Problemen wenden können. Am Maximilian-Kolbe-Gymnasium sind das die Lehrer Alexander Ittenbach und Dominic Busse. Sie haben vor einigen Jahren das Projekt eingeführt und selbst die nötige Fortbildung zum Medienscout absolviert. Gestartet sind sie damals mit vier Schülern, die sich gleichzeitig haben ausbilden lassen.

„Die ersten Scouts haben mittlerweile schon ihren Abschluss gemacht“, erinnert sich Busse. Das Projekt habe sich bewährt. Die Schüler klären die Konflikte größtenteils ganz ohne die Erwachsenen. „Nur in seltenen Fällen suchen sie noch Rat bei uns“, sagt Ittenbach. In Köln gibt es rund 30 Schulen, an denen Ausgebildete Medienscouts für den richtigen und freundlichen Umgang mit den digitalen Medien sorgen.

„Das Projekt schult nicht nur die Medienkompetenz der Schüler, sondern steigert auch ihre soziale Kompetenz – macht sie zu Vorbildern“, sagt Schoer, die das Projekt für die Stadt begleitet. Die Ausbildung ist für die Schulen kostenlos. Mehr Informationen gibt es im Internet.

ww.medienscouts-nrw.de

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