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Toter Junge im RheinProtokoll einer Rettungsaktion

Lesezeit 2 Minuten

Fast vier Stunden suchten Passanten, Taucher und andere Rettungshelfer nach dem ertrunkenen Jungen in Rodenkirchen.

KölnCa. 17.45 Uhr Fährhafen Porz-Zündorf, Freizeitinsel Groov: Ein zwölfjähriger Junge steht etwa zehn Meter vom Ufer entfernt im Rhein. Es herrscht viel Betrieb am Strand, mehrere Menschen hören plötzlich, wie der Junge um Hilfe schreit. Dann geht er unter. Etwa zehn Zeugen springen sofort in den Fluss, versuchen, dem Kind zu helfen. Aber sie sehen es nicht mehr. „Das Wasser war vollkommen trübe, und wir wussten auch gar nicht, wo wir wegen der Strömung genau suchen sollten“, schildert ein Helfer.

17.48 Zeugen alarmieren die Feuerwehr. Die Leistelle eröffnet den Einsatz „Person im Rhein“. Die Feuerwehr rückt mit Booten, einem Hubschrauber, 22 Fahrzeugen und 58 Einsatzkräften aus. Auch die DLRG wird informiert.

18.01 Der Polizeihubschrauber „Hummel“ steigt auf, die Besatzung sucht aus der Luft nach dem verschwundenen Jungen.

18.02 Das erste Boot der Wasserschutzpolizei trifft am Unglücksort ein.

18.03 Die Polizei lässt den Fährbetrieb einstellen, um die Suche nicht zu gefährden. Drei Beamte kümmern sich um den jüngeren Bruder des Zwölfjährigen, der das Unglück mitangesehen hat.

18.07 Rettungsschwimmer der DLRG gehen – an Leinen Gesichert – an der Unglücksstelle in den Rhein, suchen die Bucht systematisch ab.

18.13 Die Polizei sperrt das Ufer; Schaulustige und Spaziergänger werden aufgefordert, weiterzugehen. Nur Rettungskräfte und Polizisten dürfen den Bereich um den Fähranleger an der Porzer Groov jetzt noch betreten.

18.15 Die Schifffahrt vor der Groov wird eingestellt.

18.22 Der Strand ist komplett geräumt. Taucher der Feuerwehr gehen ins Wasser.

18.25 Die Einsatzkräfte machen den Onkel des vermissten Zwölfjährigen ausfindig.

18.27 Die Polizei informiert die Eltern des Jungen.

18.32 Beamte der Kriminalpolizei treffen am Unglücksort ein, sie beginnen mit Zeugenbefragungen – ein übliches Prozedere bei nicht natürlichen Todesfällen.

18.46 Der Polizeihubschrauber bricht die Suche ab, die Besatzung kann auf der Wasseroberfläche nichts Ungewöhnliches erkennen.

18.50 Der Vater des Jungen trifft an der Groov ein.

19.25 Notfallseelsorger kommen hinzu, kümmern sich um die Verwandten des Zwölfjährigen.

19.33 Inzwischen suchen vier Feuerwehrtaucher im Rhein nach dem Vermissten. Die Feuerwehr setzt auch ein Echolot zur Suche ein – der Rettungshubschrauber hat das Ortungsgerät bei der Freiwilligen Feuerwehr in Fühlingen abgeholt.

19.40 Ein Feuerwehrtaucher findet den leblosen Körper 15 Meter vom Ufer entfernt auf dem Flussgrund. Er zieht ihn an Land. Rettungskräfte und eine Notärztin beginnen mit Wiederbelebungsmaßnahmen.

19.54 Der Junge wird in einen Rettungswagen gebracht und ins Krankenhaus gefahren.

21.30 Alle Reanimationsversuche waren vergeblich. Das Kind ist tot.