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„Wer das so will wie du, ist die Richtige“Jil Zaun wird als erste verheiratete Mutter Jungfrau im Porzer Dreigestirn

Lesezeit 3 Minuten
Der Vertrag ist unterschrieben: Maik Schäfer (vorne v.l.), Jil Zaun und Joel Netzbandt werden mit ihren Adjutanten (stehend) in der neuen Session  als Porzer Dreigestirn unterwegs sein.

Fotos Vertragsunterzeichnung Porzer Dreigestirn

An Zauns Seite: Maik Schäfer als Prinz und Joel Netzbandt als Bauer. Das Motto der Porzer: „Wenn mer danze, jeiht et rund – uns Fasteleer es kunterbunt“

Verheiratet, Mutter und dennoch Jungfrau im Porzer Dreigestirn? Das ist kein Widerspruch. Jil Zaun sorgt damit allerdings für ein Novum in der kommenden Session im Porzer Fasteleer. Grund dafür sei immer noch die Corona-Zeit, sagte Holger Harms, Geschäftsführer des Festausschusses Porzer Karneval (FAS) bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung am Landhaus Zündorf an der Groov. Eigentlich hätte Jil schon vor drei, vier Jahren Jungfrau sein sollen. Doch wegen Corona kam es zu der Verschiebung.

Und in der Zeit haben sich die Lebensumstände bei ihr nun einmal geändert. „Deswegen haben wir im FAS eine Entscheidung treffen müssen“, sagte Harms. Und die sei klar gewesen: Wer so auf dieses Amt brennt, es so gerne will, der soll auch die Möglichkeit bekommen. „Wer das so will wie du, ist die Richtige“, so Harms.

„Ich habe nicht mehr gedacht, dass es überhaupt noch was wird“, sagte Jil und musste dann doch die eine oder andere Träne verdrücken. Vor allem, weil in der Zwischenzeit auch Prinz und Bauer weggefallen waren. Gefühlt sei das Dreigestirn acht Mal durchgewechselt worden, sagte Harms. Einzige Konstante: Jil Zaun. Sie ist seit 20 Jahren im Porzer Karneval unterwegs, hat bei den Wahner Wibbelstetzen angefangen die Tanzschuhe zu schnüren. Seit 2011 hegt sie den Wunsch Jungfrau im Porzer Dreigestirn zu sein. In der kommenden Session ist es nun endlich so weit.

Schon in Party-Laune sind das designierte Porzer Dreigestirn um Maik Schäfer, Jil Zaun und Joel Netzbandt auf der linken und die Adjutanten auf der rechten Seite.

Im Anhänger eines alten Deutz-Treckers zeigte sich das designierte Dreigestirn aus Porz mit seinen Adjutanten

An ihrer Seite sind Maik Schäfer und Joel Netzbandt. Schäfer wird als Prinz seinem Vater Norbert in die Fußstapfen des Prinzen folgen. 2006 war er der närrische Herrscher. Als Prinz Maik I. will er nicht nur seine Heimatgesellschaft, das Garde-Korps Köln Blau-Weiß Zündorf, sondern alle Jecken in Porz vertreten. „Wir wollen mit euch eine traditionelle, lustige und freudige Session feiern“, sagte er. Ein Traum gehe für ihn in Erfüllung.

Der künftige Bauer, Joel Netzbandt, ist der letzte, der zum Trifolium hinzustieß. Seit zehn Jahren wohnt er in Porz. Karnevalistisch beheimatet ist er allerdings bei den Nachbarn aus Niederkassel-Ranzel. Was nichts daran ändert, dass er sich freut, in Porz durch die Säle ziehen zu können.

Dies haben er und seine beiden Mitstreiter mit der Unterschrift unter den Vertrag beisegelt. „Großartig, man kann eine gewissen Nervosität nicht leugnen“, sagte  Harms. Doch genau das findet der FAS-Geschäftsführer richtig so, „denn wenn man vor dem Amt nicht nervös wäre, dann kann man nicht dieses Herzblut in sich tragen, was man für den Karneval braucht.“ Dies mache die drei authentisch und sympathisch.

Dass das designierte Porzer Dreigestirn den Jecken Spaß machen wird, davon konnten sich die Besucherinnen und Besucher der Vertragsunterzeichnung ein Bild von machen. Im Anhänger des alten Deutz-Treckers von Norbert Schäfer, zeigten sie schon einmal mit ihren Adjutanten, dass sie in der kommenden Session Party machen können.

Das spiegelt sich auch im Motto wieder. Mit „Wenn mer danze, jeiht et rund – uns Fasteleer es kunterbunt“ will sich der FAS als Dachverband der Porzer Karnevalisten dafür einsetzen, dass der karnevalistische Tanzsport als echte Sportart anerkannt wird.