Geschäftsführer abberufenVor diesen Herausforderungen steht das Porzer Krankenhaus am Rhein jetzt

Lesezeit 2 Minuten
Das Gebäude des Krankenhauses mit Flaggen davor.

Das Krankenhaus Porz am Rhein.

Vor wenigen Tagen ist der Geschäftsführer vom Kuratorium des Krankenhauses Porz am Rhein abberufen worden. Wie es nun weitergeht.

Teure Großprojekte des Krankenhauses Porz am Rhein müssen überdacht und die Kommunikation zwischen Geschäftsführung, Chefärzten, Beschäftigten und dem Förderverein ausgebaut werden. Das erwarten Mitarbeiter des Krankenhauses und des Fördervereins angesichts der Herausforderungen durch die Krankenhausstrukturreform und die Abberufung von Geschäftsführer Arist Hartjes.

Porzer Krankenhaus fürchtet Konkurrenz in Merheim

Mit Ausbauplänen, für deren Kredittilgung jährlich allein 3,3 Millionen Euro erwirtschaftet werden müssten, hatte die Geschäftsführung für Unmut im Förderverein gesorgt. „Da bringt man sich Abhängigkeiten, die der Selbstständigkeit des Porzer Krankenhauses gefährlich werden“, formuliert Friedhelm Lenz vom Vorstand des Fördervereins.

Neuerungen wie der Bau eines Eltern-Kind-Zentrums müssten zudem im Licht der Planungen für eine Neuordnung der städtischen Kliniken überdacht werden, heißt es aus dem Förderverein. Wenn tatsächlich in Merheim, nur 15 Kilometer entfernt, ein Eltern-Kind-Zentrum der höchsten Versorgungsklasse gebaut werde, sei das eine so starke Konkurrenz, dass eine Porzer Einrichtung es sehr schwer haben werde, wirtschaftlich zu arbeiten. „Das alles muss auf den Prüfstand, möglichst auch im Austausch mit den städtischen Kliniken“, verlangt Lenz.

Porzer Fachkräfte wünschen sich mehr Kommunikation

Auf Kommunikation setzen auch Krankenhaus-Mitarbeiter. Es nütze nicht viel, „wenn die Geschäftsführung gewaltige Pläne entwirft, die Beteiligten aber nicht mitnimmt“, sagt eine Fachkraft. Sie spricht das Erstaunen über die Kölner Pläne für ein Herzzentrum in Merheim an. „Wir haben in Porz ein elaboriertes, bundesweit renommiertes Herzzentrum. Warum wird bisher nicht darüber gesprochen, wie man innerhalb der Kölner Krankenhäuser, zu denen Porz im Endeffekt auch gehört, Fachgebiete gut verteilt statt einen ruinösen Wettbewerb zu starten?“

Das Porzer Krankenhaus liegt mir am Herzen. Ich will in einer transparenten Weise an erfolgversprechenden Strategien mitwirken
Professor Marc Horlitz, kommissarischer Geschäftsführer des Krankenhauses

Mit solchen Fragen wird sich der kommissarische Geschäftsführer des Krankenhauses, Professor Marc Horlitz, im Austausch mit dem Kuratorium an der Spitze der Krankenhausstiftung, Chefärzten, Mitarbeitenden in Pflege und Verwaltung sowie dem Förderverein zu befassen haben.

Horlitz, der weiterhin Chef der Kardiologie ist, erwartet in naher Zukunft die Berufung eines Stellvertreters an der Spitze der Krankenhausgesellschaft. Er sagt: „Das Porzer Krankenhaus liegt mir am Herzen. Ich will in einer transparenten Weise an erfolgversprechenden Strategien mitwirken.“

KStA abonnieren