Bau in Porz-WahnNeue Mehrfamilienhäuser geplant – Bürger befürchten Verkehrsüberlastung

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Ein Feld, auf dem bald Wohnungen gebaut werden sollen.

Auf der bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche jenseits der Nachtigallenstraße sollen 300 Wohnungen entstehen.

Auf den Wahner Feldern am Hallenbad sollen Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Die Pläne wurden den Bürgern vorgestellt.

Rund 300 neue Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern sollen demnächst auf dem Gelände zwischen Nachtigallenstraße und Golfplatz, der Randbebauung der Frankfurter Straße und dem Wahner Hallenbad entstehen. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung, die zum Bebauungsplanverfahren gehört, wurden die Entwürfe jetzt öffentlich vorgestellt. Jonas Kleinemeier vom Stadtplanungsamt moderierte den Abend. Mehr als 70 Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich über das Konzept zu informieren und ihre Meinung zu äußern.

Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller verwies auf das Anliegen der Stadtverwaltung, dringend benötigten Wohnraum in einer infrastrukturell gut erschlossenen Umgebung zu schaffen. Erklärtes Ziel des Bebauungsplanes auf dem bisher landwirtschaftlich genutzten, drei Hektar großen Areal ist es, eine möglichst hohe Anzahl von Wohnungen zu schaffen.

Neubauten sollen zur Wahner Umgebung passen

Dabei soll sich die Bebauung an der Umgebung orientieren. In den ersten Entwürfen von Professor Luca Selva Architekten aus Basel sind etwa 20 Reihenhäuser an der Grenze zur bestehenden Bebauung Frankfurter Straße und weitere an der Grenze zum Wahnbad enthalten. Zentral im Wohnquartier und zur Nachtigallenstraße hin sollen sechs fünf- bis siebengeschossige Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Hinzukommt eine Kindertagesstätte. Ein öffentlicher Spielplatz und ein neuer zentral verlaufende Grünzug mit Anschluss an den Freiraum Richtung Norden ergänzen die Planung.

Die Fragen der Bürgerinnen und Bürger in der Beteiligungsrunde zielten zunächst auf die künftige Parkplatzsituation. Manchen Gästen schien die geplante Ausstattung mit unter anderem 200 Tiefgaragenplätzen zu gering. Die Verwaltung setzt dagegen auf Veränderung durch Mobilitätskonzepte, nach denen der Autoverkehr gegenüber Rad, Bahn und Bus an Bedeutung verlieren soll. Gerade in Wahn mit dem nahen S-Bahnhof seien attraktive Alternativen vorhanden.

Bürger thematisieren Schulsituation in Wahn

Die Bedenken von Kritikern bei der Versammlung, die wegen der vielen erwarteten Neubürger von der Nachtigallenstraße eine zu hohe zusätzliche Belastung für die Frankfurter Straße erwarten, wird die Stadt im weiteren Verlauf des Bebauungsplanverfahrens überprüfen lassen. Einwendungen aus der Versammlung sollen im Planungsfortgang einfließen. Wie zuvor schon der Gestaltungsbeirat und die Politik kritisierten auch dieses Mal Wahner Bürgerinnen und Bürger die Geschosshöhe von bis zu sieben Stockwerken. Das passe nicht in die Umgebung.

Auch die Schulsituation wurde thematisiert. Während Fragesteller fürchteten, für weitere Grundschulkinder könne es in Wahn zu eng werden, hat die Schulverwaltung für die nahe Grundschule ermittelt, dass die Kapazitäten dort knapp aber ausreichend seien. Die Verwaltung erhofft von der neuen Kölner Schulbaugesellschaft zudem eine Beschleunigung für Schulbau- und Ausbauprojekte.

Zeitliche Angaben für Baubeginn oder Fertigstellung machte das Stadtplanungsamt nicht. Zu viele Schritte müssten im Planverfahren noch getan werden. Dazu gehören Fachgutachten hinsichtlich der Verkehrssituation, Lärm- und Geruchsemissionen, Artenschutz und Baumbestand, Umgang mit Starkregen, Altlasten, Förderung nachhaltiger Mobilität und Klimaanpassung.

Gegen Ende des Planungsverfahrens erhalten Bürgerinnen und Bürger erneut Gelegenheit, sich zu den Plänen zu äußern. Bis zum 6. April können Sie jetzt noch schriftlich zu den derzeit vorliegenden Entwürfen Stellung nehmen. Die Adresse dazu ist Sabine.stiller@stadt-koeln.de.

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