Zu viele KinderUnterricht von Porzer Grundschule soll in Nachbarort verlegt werden

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Gemeinschaftsgrundschule Hohe Straße in Ensen

Die Gemeinschaftsgrundschule Hohe Straße in Ensen.

Weil die GGS Hohe Straße in Ensen zu viele Schüler hat, soll ein Teil des Unterrichts in Westhoven stattfinden. Die Eltern kritisieren das.

Die Schulplatzsituation ist angespannt. Besonders im Bereich der Grundschulen. Laut einer Mitteilung der Verwaltung haben im Stadtbezirk Porz sechs von 15 Schulen einen Anmeldeüberhang. Zu diesen Schulen gehört auch die vierzügige Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Hohe Straße. Hier könne aber schnell Abhilfe geschaffen werden, findet die Bezirksvertretung Porz.

Die hat in ihrer jüngsten Sitzung einen Antrag der SPD verabschiedet. Mit dem soll im Nachbarstadtteil Westhoven an der Berliner Straße ein Teilbetrieb der Grundschule möglich sein. Am Standort Berliner Straße gibt es derzeit einen Teilstandort der Förderschule Thymianweg in Höhenhaus.

Gebäude des Teilstandorts der Förderschule Thymianweg

Der Teilstandort der Förderschule Thymianweg soll verselbständigt und ein eigener Schulstandort werden.

Nun sollen auch Pänz der GGS Hohe Straße dort unterrichtet werden. Auch der Sportunterricht soll dahin ausgelagert werden. Die Stadtverwaltung ist aufgefordert, entsprechende Voraussetzung etwa durch eine sogenannte mobile Sporthalle zu schaffen. Damit sind spezielle Zelte oder Hallen in Fertigbauweise gemeint, die für den Sport genutzt werden können.

Auslagerung von Kölner Grundschule: Pflegschaftsvorsitzender kritisiert Vorschlag

Bei Thomas Heidbrink, Vorsitzender der Schulpflegschaft der GGS Hohe Straße, kommt der Beschluss der Bezirksvertretung nicht wirklich gut an. Grundsätzlich unterstütze man die Idee, kurze Wege für die Kinder zu ermöglichen, doch hält er einen Teilstandort an der Berliner Straße kurzfristig für keine Lösung. Zum einen werde das pädagogische Konzept der Schule, „gemeinsam lernen unter einem Dach“, untergraben.

Zum anderen sieht er die Gefahr darin, dass aus einer kurzfristigen Lösung eine dauerhafte Dependance der Ensener GGS Hohe Straße in Westhoven werden könnte. „Wir wollen nichts aus dem Boden gestampft haben, was länger Bestand hat, als uns recht ist.“ Auch eine mobile Turnhalle oder ähnliches könne schnell zu einer Dauerlösung werden.

Wir wollen nichts aus dem Boden gestampft haben, was länger Bestand hat, als uns recht ist.
Thomas Heidbrink, Vorsitzender der Schulpflegschaft

„Beispiele für Provisorien, die auch nach Jahrzehnten Bestand haben, gibt es in Köln ja genug.“ Eine provisorische Sportmöglichkeit lade eventuell dazu ein, dass der Neubau einer großen Turnhalle, für die die Schule lange gekämpft hat, erst später umgesetzt wird. Künftig wird sich die Schullandschaft in Ensen und Westhoven sowieso generell ändern.

Neue Grundschule, Förderschule und Schwimmhalle an der Berliner Straße 

So hat der Stadtrat Ende vergangenen Jahres den Neubau einer zweizügigen Grundschule am Standort Berliner Straße beschlossen. Dort soll dann auch das Lehrschwimmbecken neu gebaut werden, das bis zu seiner Schließung vor knapp vier Jahren an der GGS Hohe Straße genutzt wurde. Die GGS Hohe Straße soll an ihrem jetzigen Standort dann nur noch drei anstatt vier Züge haben. Ebenfalls an der Berliner Straße neu gebaut werden soll eine eigenständige Förderschule.

Dazu wird der Teilstandort der Förderschule Thymianweg geschlossen. Über entsprechende schulrechtliche Änderungen stimmte die Bezirksvertretung Porz in ihrer jüngsten Sitzung positiv ab. Dass der Teilstandort nun zu einer eigenständigen Förderschule werden soll, hat vor allem mit den gestiegenen Zahlen der Schülerinnen und Schüler und der damit verbundenen Schulorganisation und -verwaltung zu tun.

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