Probleme wegen PersonalmangelVerzögerungen bei der Kölner Post möglich

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Personalengpässe durch Corona und die Urlaubssaison machen der Deutschen Post in Köln zu schaffen.

Köln – In der Regel dauert ein Brief, der innerhalb von Deutschland verschickt wird, etwa einen Werktag, bis er bei seinem Empfänger ankommt. Was aber, wenn zum Beispiel eine dringende Rechnung nicht rechtzeitig zugestellt wird?

Dieses Problem ist aktuell keine Seltenheit: im dritten Jahresviertel beschwerten sich laut der Bundesnetzagentur etwa 11.500 Menschen über die Post – mehr als in der ersten Jahreshälfte 2022 und im gesamten Jahr 2021. Fast die Hälfte davon - an die 5000 Kunden - meldeten sich allein im September.

Post in Köln: Verzögerungen von einem Tag möglich

Die Bundesbehörde leitete deshalb im August und September 26 Prüfungen ein. Die meisten betrafen Briefsendungen. Konsequenzen haben ihre Kontrollen keine, denn die Bundesnetzagentur kann lediglich Ermahnungen aussprechen.

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Die Post hat die Verzögerungen unter anderem mit Personalausfällen durch Corona und einem Mangel an Fachkräften begründet. Auch in Köln „kommt es derzeit zu krankheitsbedingten Personalausfällen in Verbindung mit der Urlaubszeit“, so Britta Töllner, Pressesprecherin der Deutschen Post und zuständig für den Standort Köln.

Zu steigenden Corona-Zahlen kommt die Erkältungswelle im Herbst

So seien kurzfristig an Corona erkrankte Mitarbeiter direkt ein bis zwei Wochen verhindert, dazu kämen die üblichen Krankheitsausfälle in den Herbst- und Wintermonaten. Eine neu eingestellte Arbeitskraft müsse aber erst zwei Wochen eingearbeitet werden und dürfe nicht länger als zehn Stunden arbeiten. 

Durch zusätzliche Maßnahmen sei dies bisher jedoch kaum bei den Kunden spürbar. Dennoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass es zu geringfügigen Verzögerungen von für gewöhnlich einem Tag komme, sagte Töllner auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeiger. 

„A/B-Zustellung“ soll Versorgung bei Personalengpässen sicherstellen

Dass das Bonner Unternehmen auf solche Fälle mittlerweile gut vorbereitet ist, liegt unter anderem an den Anpassungen durch Corona. Da ihre Dienstleistung zur Grundversorgung gehört, wurde die Post im Zuge der Covid-19-Pandemie von der Politik dazu aufgefordert, Notfallprozesse zu entwickeln, die trotz erheblichem Personalausfall den Betrieb aufrechterhalten.

Ein Beispiel ist die temporäre „A/B-Zustellung“, bei der Briefe am ersten Tag in einem Teil und am zweiten im anderen Teil eines Zustellbezirks ausgeliefert werden. Laut Töllner hätten viele Kunden so das Gefühl, dass sie „einen Schwung Briefe auf einmal“ bekämen. Das Konzept habe sich jedoch bereits bewährt und sei auch der Bundesnetzagentur bekannt.

Post muss 80 Prozent aller Briefe am nächsten Tag zustellen

Wer sich trotzdem Sorgen macht, dass eine eilige Rechnung zu spät ankommt, kann aufatmen: Die Regelung betrifft vor allem Werbung und keine persönlich adressierten Briefe, die voll bezahlt wurden – von diesen muss die Post nämlich laut Gesetz mindestens 80 Prozent am nächsten Tag übermitteln.

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