Razzia im Rhein-Erft-KreisKölner Ermittlern gelingt Schlag gegen Geldwäscher im Auftrag der Mafia

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Vermummte Einsatzkräfte stehen vor einem Wohnhaus und Autos.

Die Razzia richtete sich gegen mutmaßliche Geldwäscher (Symbolfoto).

Bei einem Einsatz gegen die organisierte Kriminalität sind im Großraum Köln mehrere Haftbefehle vollstreckt worden.

Bei einer Razzia sind am Donnerstagmorgen (14. Dezember) sieben Wohn- und Geschäftsräume im Großraum Köln durchsucht worden. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ fand die Aktion im Rhein-Erft-Kreis statt. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei Köln mitteilten, wurden dabei drei europäische Haftbefehle sowie Arrestbeschlüsse in Höhe von etwa 724.000 Euro vollstreckt. Das bedeutet: Laut Gerichtsbeschluss darf die Staatsanwaltschaft bei den Beschuldigten Vermögen in Höhe von maximal 724.000 Euro sichern. Darunter fallen zum Beispiel Bargeld, aber auch Sachwerte wie Schmuck oder Fahrzeuge. 

Das Ermittlungsverfahren, das seit 2019 läuft und in das auch das Zollfahndungsamt Stuttgart involviert ist, richtet sich gegen mehrere italienische Staatsangehörige. Den drei Beschuldigten, die 29, 63 und 65 Jahre alt sind, wird vorgeworfen, als Bande Gelder aus illegalen Drogengeschäften der im Großraum Neapel ansässigen Camorra gewaschen zu haben.

Großraum Köln: Schlag gegen Geldwäscher aus dem Umfeld der Camorra

Im Auftrag italienischer Staatsbürger aus dem Umfeld der Camorra in Italien sollen die Beschuldigten seit 2015 in Deutschland hochpreisige Luxusfahrzeuge mit Geldern erworben haben, die aus kriminellen Geschäften stammen. Wie die Behörden weiter mitteilten, sollen die Fahrzeuge über eine angebliche Autovermietungsgesellschaft der Beschuldigten und fingierte Langzeit-Mietverträge sollen den Auftraggebern zur Verfügung gestellt worden sein.

Auch die fingierten Mietverträge sollen mit Geld aus Drogengeschäften, illegalem Glücksspiel und bandenmäßigen Wirtschaftsstraftaten der Camorra in Italien bedient worden sein. Auf diese Weise, so der Vorwurf der Ermittler, sollten die Gelder der Camorra gewaschen werden. Das Modell über die Autovermietung soll zudem dazu gedient haben, die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse an den Fahrzeugen zu verschleiern. Bei den Fahrzeugen, darunter auch Motorräder, handelte es sich um Modelle von Audi, Ferrari, Mercedes, BMW, Range Rover, VW und Yamaha.

Auch die Vollstreckung der Beschlüsse erfolgte in enger Abstimmung mit Eurojust, der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen. Beteiligt waren auch Ermittler der Guardia di Finanza in Cagliari und Neapel. 

Zeitgleich zur Razzia im Großraum Köln vollstreckten die italienischen Ermittlungsbehörden im Rahmen der Operation „Olympia“ in Cagliari Operation „Easy Leasing“ im Raum Neapel weitere Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse.

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