Erlös geht an krebskranke KinderHobby-Gärtner züchtet 3700 Tomatenpflanzen

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Günter Stadtfeld züchtet Tomaten. 

Sibirische Birne, rotes Ochsenherz, Balkonzauber, grüne, gelbe, weiße Tomaten - Günter Stadtfelds Leidenschaft sind Tomaten, in allen Farben und Formen. 34 Sorten und insgesamt 3700 Pflanzen zieht er dieses Jahr in seinem Schrebergarten in Zollstock. Er hegt sie, er pflegt sie – und gibt sie ab gegen Spenden. Der Erlös geht an den Förderverein krebskranker Kinder e.V. Im letzten Jahr kamen so 3.200 Euro zusammen. „Jeder gibt, wie viel er will. Aber es ist noch nie jemand gekommen, der sich ganz viele Pflanzen für ganz wenig Geld nehmen wollte“, erzählt Stadtfeld.

Pflanzen in der Kneipe verkauft

Zur Tomatenzucht für den guten Zweck kam der ehemalige Lokführer zufällig, vor rund zehn Jahren. „Ich wollte einige robuste Tomatensorten ausprobieren, die ich im Urlaub gesehen hatte.

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Ehefrau Rosemarie unterstützt ihren Mann tatkräftig in seinem Engagement.

Dann hatte ich auf einmal viel zu viele Pflanzen“, schilderte er. Er gab seinem Gartennachbarn welche ab, aber auch der konnte sie nicht alle in die Erde bringen und so kamen die beiden auf die Idee, sie in die Kneipe des Gartennachbarn „Op dr Eck“ zu bringen und gegen Spenden an die Gäste abzugeben.

Bahn Landwirtschaft nahe dem Eifeltor

Der Erlös ging damals an die Freunde des Zollstocker Dienstagszuges e.V. Seit der Nachbar die Kneipe vor einigen Jahren aufgab, organisiert Stadtfeld die Pflanzenabgabe in seiner Gartenparzelle bei der „Bahn Landwirtschaft“ nahe dem Eifeltor. „Das läuft vor allem über Mundpropaganda und über Facebook. Meine Tochter postet dort eine Liste von den Sorten, die wir haben und die Leute geben ihre Bestellung auf“, erklärt der 70-Jährige das Prozedere. Im vierten Jahr kommt das gesammelte Geld den krebskranken Kindern zugute. „Ich dachte, sie brauchen es nötiger“, sagte Stadtfeld.

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Stadtfeld zieht die Pflänzchen liebevoll vor. 

Bei der Tomatenzucht hilft die ganze Familie. „Im März kommen die Samen in Anzuchterde, dann ist unser Dachboden komplett voller Blumenkästen, zehn Tage später werden die Pflänzchen pikiert, also vereinzelt. Dabei helfen viele Nachbarn“, berichtet Ehefrau Rosemarie. Die Stadtfelds zogen vor einigen Jahren von Zollstock nach Meschenich. Wenn die jungen Tomaten so weit sind, kommen sie in die Gewächshäuser im Schrebergarten. Die Töchter übernehmen die Aufträge und stellen die gewünschten Pflanzen für die Abholer zusammen.

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Damit das klappt, haben die Stadtfelds vorher jedes einzelne Pflanzentöpfchen sorgfältig beschriftet. „Das ist die Arbeit im Winter“, schmunzelte Rosemarie. Mit der Tomatenzucht will ihr Mann noch viele Jahre weitermachen und auch mit dem Spendensammeln. „Es macht mir Spaß, und ich habe einen grünen Daumen“, lacht der Hobbygärtner. Dieses Jahr werde deutlich mehr Geld zusammenkommen als im letzten Jahr.

Wer Pflanzen bestellen möchte, kann sich über Facebook oder per Email an Stadtrose@gmx.de melden. 

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