Gemeinschaftsgarten in Köln-BayenthalDoro Hohengarten verlässt Vorstand von Neuland

Lesezeit 3 Minuten
Neuland liegt zwischen Alteburger (rechts, oben nach unten) und Koblenzer Straße.

Neuland liegt zwischen Alteburger (rechts, oben nach unten) und Koblenzer Straße.

Köln-Bayenthal – Manchmal ist es Zeit für Neues. Nach sieben Jahren Vorstandsarbeit räumt Doro Hohengarten ihren Posten als erste Vorsitzende im Gemeinschaftsgarten Neuland. „Es war keine leichte Entscheidung“, sagt die dreifache Mutter und Verfechterin des urbanen Gärtnerns. Ein Jahr lang habe sie darüber nachgedacht, ob es richtig sei, aus dem Vorstand auszuscheiden und nur noch im Hintergrund für die Sache zu arbeiten. Neuland sei schließlich auch ihr Baby. Sie hängt an dem Garten und vor allem an der Sache, den Menschen, insbesondere in den urbanen Vierteln, die Möglichkeit zu bieten, Gemüse und Obst anzubauen, sich mit dem Gärtnern zu beschäftigen und eine Oase mitten in der Stadt zu schaffen, einen Rückzugsraum für Städter.

Doro Hohengarten ist nicht mehr im Vorstand von Neuland

Doro Hohengarten ist nicht mehr im Vorstand von Neuland

Die anfängliche Vernetzungsarbeit war intensiv, doch auch in den Folgejahren musste es weitergehen, die Arbeit wurde letztendlich immer mehr, auch wenn sie sich veränderte. „Es gibt stets neue Anknüpfungspunkte, immer neue Ideen“, erzählt Hohengarten. Doch irgendwann fehlte einfach die Zeit, sich so intensiv einzubringen, wie sie es als erste Vorsitzende jahrelang getan hat. Zeitweise war sie nach eigenen Angaben zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche für Neuland aktiv.

Gerade am Anfang galt es, Präsenz zu zeigen, die Webseite muss gepflegt, die Finanzen geregelt werden. Natürlich machte Hohengarten dies nicht alles allein. Die Vorstandsarbeit verteilte sich von Anfang an auf mehrere Schultern. Nun sind Stefan Rahmann und Judith Levold aufgerückt und Matthias Nowack und Clara von Hartz-Möllmann als weitere Kräfte hinzugekommen. Sie werden den Verein weiter in die Zukunft führen.

Zuletzt habe sie kaum noch Zeit gehabt, selbst im Garten präsent zu sein. „Das kann doch nicht sein, dass ich für einen Garten spreche, in dem ich kaum noch bin“, sagt Hohengarten, die zum Beispiel am Urban Gardening Manifest mitgewirkt und dafür gesorgt hat, dass Neuland im Ernährungsrat Köln – ein Projekt des Vereins „Taste of Heimat“ – mitwirkt. Darin geht es darum, dass die Menschen dieser Stadt einen besseren Zugang zu nachhaltigen Lebensmitteln aus der Region erhalten. Dazu sind Politik, Bürger und Landwirte miteinander vernetzt.

Es steckt viel politische Arbeit in der Vorstandsarbeit. Jetzt will sie den anderen den Vortritt lassen, im Hintergrund aber weiter einige Fäden spinnen und etwa beim Ernährungsrat weiter aktiv sein.

Jetzt hat Doro Hohengarten mehr Zeit für sich und ihre Familie. „Ich freue mich schon darauf, mich mit einer Freundin auf ein Glas Wein zu treffen, völlig ohne politischen Hintergrund, einfach so zum Spaß“, sagt sie, betont aber, dass ihr die Arbeit die vielen Jahre sehr großen Spaß bereitet hat, der Spagat zwischen Ehrenamt, Job und Familie irgendwann nur zu groß wurde.

KStA abonnieren