Pfarrhaus wird abgerissenInvestor baut Einfamilienhäuser in Godorf

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Ein weißes Haus mit geschlossenen Rollläden und einem dunklen Dach ist zu sehen. Davor ist ein verwilderter Garten mit Sträuchern und Bäumen. An der Mauer zur Straße lehnen zwei kaputte Fensterrahmen.

Das alte Pfarrhaus an der Immendorfer Straße soll abgerissen werden.

Auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück des ehemaligen Pfarrhauses in Godorf will eine kirchennahe Immobiliengesellschaft jetzt mehrere Häuser errichten. Die Mieten sollen auch für Normalbürger erschwinglich sein. 

Seit einigen Jahren steht das alte Pfarrhaus der katholischen Gemeinde Heilige drei Könige in Godorf leer. Das Gebäude verfällt, Schimmel breitet sich aus, das Grundstück drumherum verwildert. „Ich habe gedacht, es ist zu schade, wenn das Haus immer mehr verwahrlost und die Fläche ungenutzt ist“, erzählt Christoph Hittmeyer, seit anderthalb Jahren Pfarrer in der Gemeinde. Er sprach mit dem Kirchenvorstand.

„Wir haben überlegt, dass es gut wäre, wenn dort gebaut wird. Es fehlt in der Stadt an Wohnraum und für unsere älteren Kirchgänger, die die Kirche St. Katharina besuchen, wäre es auch gut, wenn dort bewohnte Häuser stünden. Ihnen ist es im Dunkeln oft ein bisschen unheimlich, dort vorbeizugehen“, berichtet der Pfarrer. Das alte Pfarrhaus liegt an der Immendorfer Straße 45, das Grundstück erstreckt sich entlang der schmalen Katharinenstraße, auf der anderen Seite liegt der Friedhof.

Eine verwilderte Wiese ist im Vordergrund zu sehen, dahinter steht ein gelbes Haus.

Auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück sollen Einfamilienhäuser enstehen.

Die Gemeinde habe nicht genug Geld, selbst zu bauen, deswegen habe man einen Investor gesucht, so der Pfarrer. „Das war gar nicht so leicht, da das Grundstück nicht sehr groß ist“, sagt er. Schließlich kam von der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH ein positives Feedback. Die Gesellschaft wurde nach dem Krieg vom Bistum Aachen zum Wiederaufbau gegründet. Später schlossen sich das Bistum Köln und die anderen Bistümer in NRW an sowie das Bistum Trier.

Die Gesellschaft arbeitet nicht nur, aber verstärkt mit Kirchengemeinden zusammen, wenn es um Baumaßnahmen geht. Die Kirchengemeinde in Godorf will das rund 3000 Quadratmeter große Grundstück der Gesellschaft in Erbpacht verkaufen. „So bleibt es im Besitz der Kirche und geht in 99 Jahren an sie zurück“, erläutert Pfarrer Hittmeyer. Die Aachener – wie die Gesellschaft in Kurzform genannt wird – plant dort in Absprache mit der Kirchengemeinde sechs zweigeschossige Doppelhaushälften mit Gärten und drei Reihenhäuser mit durchschnittlichen Größen von 220 Quadratmetern.

Das leerstehende Pfarrhaus soll abgebrochen werden. Angrenzend an die Doppelhäuser und die Reihenendhäuser sind Garagen vorgesehen, sodass jedes Haus einen Garagenplatz erhält. Die Gärten sind abseits der Straßenfronten Richtung Friedhof ausgerichtet. Nach Fertigstellung sollen die Häuser verkauft werden. „Die Zielgruppe sind vorwiegend Familien, die bei der privaten Wohneigentumsbildung unterstützt werden sollen. Aber natürlich sind auch andere Interessenten willkommen. Wir haben laut unserer Satzung den klaren Auftrag, Wohnraum zur Miete und als Eigentum zu schaffen für eine breite Bevölkerung, bezahlbar und bedarfsgerecht“, erklärt Kira Limbrock, Leiterin des Bereiches Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Wohnungsgesellschaft.

Im Februar stellte das Unternehmen beim Bauaufsichtsamt der Stadt Köln einen Antrag auf Bebauungsgenehmigung, der wurde nun positiv beschieden. Der nächste Schritt sei, den Erbbaurechtsvertrag mit der Gemeinde abzuschließen, danach beginne die Phase der Bauantragsplanung, so Limbrock. Wann das alte Pfarrhaus abgerissen wird und wann der Bau der Häuser beginnen soll, kann die Gesellschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen.

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