„Teutoburger Treppchen“ schließtÄrger mit Eigentümer und Nachbarn im Kölner Süden

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Das Eierplätzchen in der Kölner Südstadt. Vor allem im Sommer treffen sich hier viele Menschen draußen und verursachen Lärm.

  • Das Teutoburger Treppchen am Eierplätzchen schließt. Wirt Pavone musste sich immer wieder mit Beschwerden auseinandersetzen.
  • Dem Eigentümer waren Klagen der Nachbarn zugegangen. Marco Pavone vermutet, dass dieses mit dem Lärm auf dem Eierplätzchen zusammenhängen.
  • Jetzt zieht der 67-Jährige Konsequenzen. Er möchte nun „zehn Jahre Urlaub machen“.

Innenstadt – „Soll ich denn arbeiten, bis ich tot umfalle?“, fragt Marco Pavone, 67, in seiner letzten Karnevalssession als Wirt. Sein Tonfall lässt keinen Zweifel daran, dass er die Frage längst mit „Nein“ beantwortet hat. Zehn Jahre lang hat er die Trattoria „Teutoburger Treppchen“ am Eierplätzchen geführt. Ende März ist Schluss. Der Mietvertrag läuft eigentlich erst im Februar 2022 aus. Doch Pavone hat sich mit der Hauseigentümerin überworfen. Angeblich haben sich die Nachbarn immer wieder beschwert.

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Sie habe ihm eine Abmahnung geschickt. Auch vor Gericht hätten sie schon gestritten. Pavone sagt, er sei es leid, obwohl ihm die Arbeit immer Spaß gemacht habe und der Umsatz bis zuletzt für ein anständiges Leben gereicht habe. Dass er auf immer mehr Widerstand stieß, mag auch mit dem Geschehen auf dem Eierplätzchen zu tun haben. In den jüngsten Sommern trafen sich dort mehr und mehr Menschen, um die milden Abende im Freien zu genießen.

Gastronomie am Standort nicht mehr erwünscht

Pavone glaubt, dass er einen Teil des Ärgers abbekomme, der eigentlich den mitunter lautstarken Runden auf dem Plätzchen gelte. Auch vor seiner Trattoria konnten die Gäste im Freien sitzen. „Im Sommer war das herrlich“, sagt der Gastronom, dessen Interesse natürlich anders gelagert ist, als das der Anwohner.

Die Entscheidung, erst nach Karneval zu schließen, lag für ihn nahe. In den vergangenen Jahren habe sich die Stimmung an den jecken Tagen „toll entwickelt“. Das dürfte ebenso für den Umsatz gelten. Auch in diesem Jahr ließ sich das beobachten. In der Trattoria herrschte ausgelassene Stimmung. Immer wieder klopften ihm Stammgäste auf die Schultern und bedauerten, dass es das Treppchen im nächsten Jahr nicht mehr geben wird. Was danach kommt? Pavone will nun „zehn Jahre Urlaub machen“. Was mit dem Lokal geschieht, weiß er nicht. Angeblich soll eine Gastronomie nicht mehr willkommen sein.  

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