Kölner Rhein-FähreWas man als Fährmann mitbringen muss

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  • Fährmann Heiko Dietrich sucht einen Nachfolger.
  • Was Bewerber mitbringen müssen, erklärt der Fährmann hier.

Köln – Heiko Dietrich will nicht mehr. Der Fährmann sucht nach 30 Jahren auf dem Wasser einen Nachfolger für seinen Fährbetrieb zwischen Weiß und Zündorf. In der vergangenen Woche setzte der Fährmann bereits einen Hilferuf im „Kölner Stadt-Anzeiger“ ab. Noch sind ihm die Bewerber aber nicht den Steg eingerannt. „Im Moment tut sich nichts“, sagt der 72-Jährige. „Aber viele Kölner wünschen mir viel Glück.“

Welche Voraussetzungen muss ein möglicher Nachfolger denn überhaupt mitbringen?

Etwa 70 000 Fahrgäste fahren im Jahr mit den beiden Fährschiffen Krokodil und Krokolino über den Rhein. Ungefähr 210 Tage sind die Fähren unterwegs. Wer die Fähren steuern will, braucht einen Fährführerschein. „Ein normaler Bootsführerschein reicht nämlich nicht aus“, erklärt Dietrich. Dafür ist zunächst ein Gesundheitscheck gefordert. Mit der Bescheinigung vom Arzt geht es dann zum Wasserschifffahrtsamt. Dort muss ein Schifferdienstbuch beantragt werden. Dann kann die Ausbildung beginnen. „Ich darf auch ausbilden“, sagt Dietrich.

Welche Prüfungen müssen abgelegt werden?

Nach einer schriftlichen Prüfung folgt die praktische Prüfung auf dem Rhein gemacht werden. „Schippern ist übrigens nicht nur Männersache, das können auch Frauen“, bescheinigt der Fährmann, der seit Anfang März vor allem am Wochenende wieder unterwegs ist. Ebenfalls eine ganz wichtige Voraussetzung scheint handwerkliches Geschick zu sein, um die Fähranlage zu betreiben. 3600 Arbeitsstunden steckt Dietrich Jahr für Jahr in den Fährbetrieb. Vierzig Prozent der Zeit verbringt er mit Wartungsarbeiten.

Was soll mit der gesamten  Fähranlage geschehen?

Einen Verkauf der Anlage (also: die Schiffe, die Werkstatt, ein Tanklager) schließt Dietrich nicht kategorisch aus. „Wenn der große Oligarch um die Ecke kommt, dann gerne.“ Eines seiner Schiffe habe alleine schon einen Wert von rund 50 000 Euro.

Im Moment spielt der Fährmann aber alle Möglichkeiten durch: Verkaufen, verpachten oder eine Stiftung gründen.

„Mir würde das nicht wehtun, hier alles abzugeben. Mir würde es aber wehtun, wenn die Kölner keine Fähre mehr hätten!'“

Kontakt zu Dietrich

Weitere Informationen erteilt Heiko Dietrich unter der Telefonnummer 02236/68334 oder per E-Mail. (sbs)

info@faehre-koelnkrokodil.de

www.faehre-koelnkrokodil.de

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