Neues Wohngebiet in KölnSozialwohnungen sind im „Waldviertel“ nicht vorgesehen

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Der Bunker und die Gebäude der ehemaligen Fleischfabrik sind weg, das Baufeld für das Wohngebiet wird vorbereitet.

Der Bunker und die Gebäude der ehemaligen Fleischfabrik sind weg, das Baufeld für das Wohngebiet wird vorbereitet.

Köln-Rodenkirchen – Der ehemalige Schutzbunker mit den drei Meter dicken Betonwänden auf dem Gelände der früheren Fleischwarenfabrik Waltner wurde mit einer Fräse nach und nach abgetragen. Seit kurzem ist das wuchtige Gebäude weg und das Baufeld wird vorbereitet für das neue Wohngebiet „Waldviertel“ zwischen Konrad-Adenauer-Straße, Bahnstraße und Friedrich-Ebert-Straße. Insgesamt 410 Wohnungen, eine Kita, eine Tiefgarage mit 410 Parkplätzen und 30 Ladestationen für E-Autos sollen nach den Plänen des Architektenbüros JSWD in drei Abschnitten entstehen.

Gebaut wird in mehreren Abschnitten, die Arbeiten haben im südlichen Bereich an der Friedrich-Ebert-Straße begonnen.

Neubauprojekt vorgestellt

Auf Einladung der Bürgervereinigung Rodenkirchen stellte Alexander Jacobi, der geschäftsführende Gesellschafter des Investors Bauwens Development, zusammen mit seiner Projektleiterin Martina Müller das Neubauprojekt vor – bereits zum zweiten Mal.

Die erste Präsentation fand im März dieses Jahres statt. Wegen des großen Bürgerinteresses wurde sie jetzt wiederholt; immerhin rund 40 Interessierte informierten sich erneut. Die Veranstaltung fand in einer Halle im Gewerbehof an der Ringstraße statt.

„Die Stadt arbeitet toll mit“

Der Bebauungsplan ist seit rund vier Jahren rechtsgültig, mit der Baugenehmigung rechnet Alexander Jacobi in Kürze. „Die Stadt arbeitet toll mit“, betonte er. Die Vermarktung der ersten 270 Wohnungen in diesem südlichen Abschnitt beginnt im November. Gebaut wird dann ab dem ersten Quartal 2020. Zwei Jahre sollen die Arbeiten dauern. Danach folgt die weitere Bebauung. Projektpartner ist die Entwicklungsgesellschaft Convalor.

Die 14 freistehenden drei- bis siebengeschossigen Gebäude mit weißen Außenfassaden sollen im Bauhausstil und mit abgerundeten Balkonen errichtet werden. Auch die Kita und Platz für Gewerbe ist hier im südlichen Abschnitt vorgesehen. Das Viertel selbst wird autofrei, Rettungs- und Umzugswagen sind erlaubt.

Alexander Jacobi erläutert das Neubauprojekt.

Alexander Jacobi erläutert das Neubauprojekt.

Die Miete soll zwischen 13,50 und 14 Euro pro Quadratmeter liegen, bei Kauf der Wohnungen sind 5700 bis knapp über 6000 Euro pro Quadratmeter angesetzt. Der Tiefgaragenplatz kostet um die 27 000 Euro. Sozialwohnungen sind nicht vorgesehen – das widerspricht eigentlich dem kooperativen Baulandmodell, nach dem bei größeren Neubauprojekten 30 Prozent Sozialwohnungen vorhanden sein müssen.

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Allerdings wurde das Bauprojekt genehmigt, noch bevor die verpflichtende Bauland-Regel festgelegt wurde. Das kritisieren die Bürger, und auch die Bezirksvertretung forderte Anfang September, dass Bauwens mehr Sozialwohnungen bauen solle – wenn schon nicht im „Waldviertel“, dann zumindest im zweiten Großprojekt, dem „Ringviertel“ an der Ringstraße. Dort wird das Baulandmodell berücksichtigt, aber mehr als 30 Prozent Sozialer Wohnungsbau ist nicht vorgesehen.

Bürger befürchten, dass die Anzahl der Parkplätze nicht ausreichen könnte und insgesamt eine Zunahme der Verkehrsbelastung vor allem an der Friedrich-Ebert-Straße. Umstritten sind die geplanten Hochhäuser im Norden des Baugebiets. „Dazu werden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt noch mal äußern“, sagte Alexander Jacobi. Die Bürgervereinigung mit ihrem Vorsitzenden Dieter Maretzky, drängt darauf, dass es jetzt keine weiteren Verzögerungen mehr geben dürfe angesichts der allgemeinen Wohnungsnot.

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