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Köln-RodenkirchenDiakonie Michaelshoven bietet „Helfende Hände“

5 min
Eine Frau und ein Mann mit Bart sitzen nebeneinander an einem Tisch.

Nicole Engelhardt und Amir Albouyeh freuen sich über Hilfe-Gesuche von Menschen in Rodenkirchen.

Die „helfenden Hände“ der Diakonie Michaelshoven helfen Senioren bei praktischen Problemen im Haushalt. Derzeit gibt es viel freie Kapazitäten.

„Jetzt kann ich endlich wieder ruhig schlafen“, sagt die Seniorin mit einem Seufzer der Erleichterung. Nicole Engelhardt hatte ihr geholfen, den Packen Krankenkassen-Rechnungen durchzuarbeiten, der in der Schublade liegen geblieben war. „So viel Dankbarkeit habe ich da gespürt“, meint die 51-Jährige, „das tut auch mir richtig gut“.

Nicole Engelhardt ist eine von insgesamt 110 „Helfenden Händen“ der Diakonie Michaelshoven. Das sind ehrenamtlich engagierte Frauen und Männer, die auf Wunsch zu Menschen nach Hause kommen und kostenlos bei kleineren technischen und praktischen Problemen helfen. Wenn etwa der TV-Sender-Suchlauf neu eingestellt werden muss. Wenn das Einkaufen alleine schwer fällt. Wenn die neue Mikrowelle eine Wandhalterung braucht. Wenn das Mobiltelefon irgendwie nicht funktioniert. Ein freundliches Miteinander ohne Zeitdruck ist dabei selbstverständlich. Meistens würden die Hilfen von älteren Menschen ab 70 oder ab 80 Jahren angefragt, sagt Nicole Engelhardt. Aber Unterstützung gebe es grundsätzlich „für Jung und Alt“.

15 Ehrenamtler für Köln-Rodenkirchen

Die „Helfenden Hände“ gibt es seit dem Jahr 2009. Sie sind in den Bezirken Rodenkirchen, Deutz, Porz und in Hürth und Wesseling aktiv. Im Bezirk Rodenkirchen stehen derzeit 15 Ehrenamtliche bereit, um Tätigkeiten zu übernehmen. Aber aktuell haben alle „Helfenden Hände“ wenig zu tun. „Wir haben in letzter Zeit wenig Nachfrage“, bedauert Amir Albouyeh. Der 36-jährige Ehrenamtsmanager der Diakonie Michaelshoven vermutet, dass sich ältere Menschen möglicherweise immer mehr scheuen, „Fremde“ in ihre Wohnungen zu lassen. Vor den „Helfenden Händen“ müsse aber keiner Angst haben, betont er. Allesamt seien bekannt und registriert. Ein Grund für die abnehmende Nachfrage könne zudem sein, so Amir Albouyeh, dass auch Pflegedienste einige Tätigkeiten anbieten, wie etwa Begleitung zum Arzt oder zum Einkaufen. „Manche sind auch skeptisch, dass wir kostenlos und ohne jegliche Gegenleistung helfen“, meint Nicole Engelhardt.

Die 51-Jährige ist nicht nur „Helfende Hand“, sondern auch Koordinatorin und zentrale Ansprechpartnerin im Bezirk Rodenkirchen, bei ihr gehen die Anrufe ein. Wenn die angefragte Unterstützung leistbar ist, teilt sie den Auftrag ihrer Gruppe mit. Die Mitglieder können selbst entscheiden, wer aktiv werden will und kann. „Wir versuchen, für jedes Problem eine Lösung zu finden“, betont sie.

Aber es gibt auch Grenzen. Handwerkliche Profi- oder aufwendige Gartenarbeiten oder körperliche Pflege stehen nicht auf der Liste der Leistungen. „Unsere Leute sind auch keine Putzhilfen“, sagt Nicole Engelhardt. Aber 98 Prozent der Anfragen seien machbar, berichtet sie und ermuntert jeden und jede, ruhig einmal anzurufen. „Man kann nichts falsch machen“, betont sie, und Amir Albouyeh ergänzt: „Wir freuen uns über jeden Auftrag.“


Die Koordinierungsstelle Rodenkirchen ist Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr unter der Mobilnummer 0173 9059135 zu erreichen. Weitere Auskünfte unter der Kölner Telefonnummer 9956-1134 und per E-Mail.

a.albouyeh@diakonie-michaelshoven.de