Herz von RodenkirchenKölner Traditionsbrauhaus feiert Elfjähriges

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Heiko Hörnecke, Pächter des Brauhaus Quetsch

Heiko Hörnecke ist seit elf Jahren Pächter des großen, traditionsreichen Brauhaus Quetsch in Rodenkirchen.

Heiko Hörnecke hält seit elf Jahren in der Quetsch die Stellung – Zeit, für ihn, um seinem Team und seinen Gästen danke zu sagen.

Ein wenig Kitsch im Schankraum mit Lichterketten, alten Quetschebüggeln an der Decke, Karnevalsdevotionalien und diversen Schildern aus Blech, gehören für Heiko Hörnecke im Brauhaus Quetsch einfach immer noch dazu. Genauso wie die „Rote Funken-Puppe“ im Durchgang. Eine Reminiszenz an die Eigentümer, die Familie Reuscher, die das Gasthaus 1910 als „Gasthaus zur schönen Aussicht“ eröffneten.

Den Zusatz „zur schönen Aussicht“, betont Pächter Hörnecke gerne. Und das mit der schönen Aussicht stimmt ja auch: Von der großen, überdachten Terrasse, die nicht nur an heißen Tagen genutzt wird, sitzt man in der ersten Reihe mit Blick auf den Rhein. Vor elf Jahren übernahm der gelernte Kaufmann und klassische Quereinsteiger die Federführung des Traditionsbetriebs.

Außenbereich des Brauhaus Quetsch

Der Außenbereich des Brauhaus Quetsch stammt aus der Zeit des Lockdowns.

Elf Jahre, die nicht immer einfach waren, wie Hörnecke sagt. Die Akzeptanz im Veedel war nicht immer vorhanden, die Gäste blieben zunächst fern. „Heute sind wir nach elf Jahren die längsten Pächter hier“, freut sich Hörnecke. Das Jubiläum wurde ausgiebig mit Stammgästen und vor allem dem Personal gefeiert. Drei Bands spielten am Abend. „Wir wollten einfach mal unfassbar gerne danke sagen. Wir wären heute nicht dort, wo wir jetzt sind, ohne unser Personal und unsere Stammgäste“.

Jubiläumsfeier im Brauhaus Quetsch: Pächter lobt Personal, Stammgäste und Essen

„Unfassbar“ ist ein Wort, das Hörnecke, der mit 24 Jahren in Wipperfürth sein erstes Lokal eröffnete, gerne benutzt. Denn die Quetsch hat einen „unfassbar guten Sommer“ hinter sich, „unfassbar geniale Stammgäste“, die zum Teil seit 35 Jahren viermal die Woche kommen und ein „unfassbar gutes Essen“, wie der Pächter sagt. „An der Qualität der Speisen haben wir, neben der Einrichtung, sicher das meiste geändert“, sagt Hörnecke, dem für seine rustikale, gut bürgerliche Küche besonders das Regionale wichtig erscheint.

Das Fleisch bezieht Hörnecke aus dem Bergischen Land, die Gänse aus Rommerskirchen, wo der Pächter selber hinfährt, um sich von der Qualität zu überzeugen. „Dafür reißen sie uns die Gänse aus den Händen. Ich denke, die Leute gehen lieber mal weniger essen, erwarten dann aber vernünftige Produkte. Die Preise tun dann zwar etwas weh, aber man weiß, was man isst“, sagt Hörnecke, der insgesamt 22 Mitarbeiter mit Aushilfen beschäftigt.

An Bord sind auch zwei seiner drei Kinder im Alter von 16 und 18 Jahren. An Sonntagnachmittagen, gerade bei schönem Wetter, ist die Hölle los. Die überdachte Terrasse für 80 Personen ist allseits beliebt. Schänke, Jagdzimmer, großer Saal und kleiner Veranstaltungsraum bieten rund 140 Gästen Platz.

Besitzer nutzten Zeit des Corona-Lockdowns zur Renovierung

Die Zeit des Lockdowns hat das Ehepaar Serpil und Heiko Hörnecke genutzt, um eine neue Klimatisierung im großen Speisesaal einzubauen, die für gute Luft sorgt. Zur selben Zeit wurde die Terrasse eingerichtet. An kalten Tagen wird hier jetzt Glühwein ausgeschenkt. Und die eigentliche Terrasse zum Rhein soll jetzt in den Wintermonaten noch schöner gemacht werden – für eine noch schönere Aussicht.

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