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Kölner VeedelszügeUnterwegs mit dem Zugleiter in Rodenkirchen – ein langer Tag geht zu Ende

Lesezeit 4 Minuten
Geschafft: Der Zugleiterwagen hat sein Ziel erreicht. Der Zugleiter freut sich.

Geschafft: Der Zugleiterwagen hat sein Ziel erreicht. Der Zugleiter freut sich.

Unsere Reporterin begleitete den Zugleiter des Rodenkirchener Zochs. Um 14 Uhr sind die Jecken gestartet. Hier ist der Ticker zum Nachlesen.

Wie fühlt es sich an, als Zugleiter für den Zoch verantwortlich zu sein? Unsere Reporterin begleitete Simon Schwieren, den Zugleiter aus Rodenkirchen, durch den Tag.

Fazit

„Dieses Jahr hat es mir richtig, richtig gut gefallen. Ein großes Lob an die Rodenkirchener Polizei. Die sind einfach toll“, so das Re­sü­mee des Zugleiters. Und auch die Polizei selbst zieht nach dem Zug positive Bilanz: „Vollkommen störungsfrei, gute Stimmung, sehr gut ausgelastet“, so Felix Olaf Riemann, Leiter des Bezirksdienstes Rodenkirchen.

16.40 Uhr

Die AWB rückt zur Zwischenreinigung am Kreisel an. „Hauptsache das Glas ist weg“, meint ein Mitarbeiter der AWB. Schwieren hat noch alle Hände voll zu tun.

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16.20 Uhr

Nach zwei Stunden und zwanzig Minuten hat der Zugleiter sein Ziel erreicht. Doch erst, wenn der letzte Wagen eingerollt ist, ist die Arbeit tatsächlich vorbei. Dies wird noch mindestens zwei Stunden dauern.

15.00 Uhr

Schirme auf oder zu? Zwischendurch regnet es kurz. Der Zugleiter nähert sich Rodenkirchens Innenstadt und mahnt seine Kinder, nicht alles Material schon bis zur Hauptstraße zu verwerfen. Auf Höhe des Maternus-Seniorenzentrums wird es eng. Die Ordner haben alle Hände voll zu tun, um die Menge zu schützen. Ganz knapp geht es am Wagen des Zugleiters vorbei. Der ist nach eigener Aussage ab dem Übergang der Weißer Straße zur Hauptstraße entspannt. Es läuft. „Ich bin nass und glücklich“, sagt er. 

14.39 Uhr

Auf Höhe der Siegstraße erreicht der Zug sein erstes Epizentrum. Die Kinder des Zugleiters Amelie und Theo, die vorne auf dem Wagen stehen, werfen mit vollen Händen Kamelle. Groß und Klein am Wegesrand rufen nach Kamelle und Strüßjer. Der Lärm der Menge ist gigantisch, die Kostüme bunt, die Stimmung ausgelassen. Am Straßenrand wird geschunkelt und gefeiert.

14.38 Uhr

Am Rand wartet schon das Dreigestirn der Altgemeinde Rodenkirchen, das vormittags bereits im Sürther Zoch dabei war.

14 Uhr

Die Wagenengel sind eingetroffen. Der erste Wagen, der gehört dem Zugleiter und seiner Ehefrau Alexandra Blum-Schwieren. Die Sonne kommt raus. Es kann losgehen. Punkt 14 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung. Chapeau, Herr Zugleiter!

13.45 Uhr

Die letzten Büggel werden gefüllt. „Wir sind heute alle Handwerker. Wir schmeißen mit zwei Händen“, sagt ein Zugteilnehmer. Ein letztes Mal geht Schwieren die Zugaufstellung ab. Kurzer Schreckmoment! Ein Wagen raucht. Aber es wird nur die Nebelmaschine getestet.

Einen Wagen musste die Polizei von der Straße entfernen lassen. Ansonsten haben sich die Anwohner der Ringelnatzstraße vorbildlich an das kurzzeitig nötige Halteverbot gehalten. Die Sonne kommt raus. „Dafür mache ich das. So geil. Gestern Regen, heute Vormittag Regen und jetzt kommt die Sonne nach Rodenkirchen“, freut sich Schwieren, während er telefonisch seinen Wagenengeln hinterhertelefoniert.

13.00 Uhr

Die Rettungssanitäter werden von Schwieren begrüßt und eingewiesen. An der Ringelnatzstraße herrscht, je nach Temperament, Chaos, Panik oder gelassene Partystimmung. Kurz nach 13 Uhr ist für die Bagagewagen kaum noch ein Durchkommen. Aber: Das Wetter hält.

12.00 Uhr

11.30 Uhr

Es klingt profan, aber die erste Amtshandlung, das Allerwichtigste, was Simon Schwieren macht, ist das Schild auf der Hauptstraße entfernen, damit die Festwagen hier von der Frankstraße auf die Hauptstraße abbiegen können. Schwieren ist erleichtert, als sich das Schild ohne Probleme aus der Verankerung heben lässt.

Die ersten Jecken schlendern bereits über die Hauptstraße, gehen frühstücken. Mit dem Sicherheitsteam wird die Strecke abgefahren und kontrolliert, ob an den Straßenkreuzungen überall Baken stehen und keine Fahrzeuge mehr an der Strecke parken. Per Funk wird Rey später sein Team instruieren, die Strecke zu sperren. Durch die neue Zugstrecke hat sich die Strecke verlängert. Es sind jetzt 4,8 Kilometer, sagt Rey. Zwei Baken fehlen. Die große Kreuzung an der Maternusstraße, Ecke Ringstraße macht allen Sorge, weil hier der Verkehr für die KVB offen gehalten werden muss.

11.00 Uhr

Detlef Rey trifft zu Hause bei Simon Schwieren ein. Er hat Personen aus seinem Security-Team mitgebracht. Mit dem Kleinbus geht es los, die Zugstrecke wird abgefahren.

10.30 Uhr

Es ist erstaunlich ruhig am Frühstückstisch. Etwas frühstücken muss sein, trotz aller Aufregung. „Wir haben gut vorgeplant. Es kann allenfalls sein, dass irgendwo eine Absperrung fehlt“, sagt Simon Schwieren. Der Zugleiter des Rodenkirchener Karnevalszugs ist angespannt, aber positiv gestimmt. Um 14 Uhr geht es offiziell los. Die Sonne kommt raus, warm angezogen ist er trotzdem, denn der Tag wird lang.

Detlef Rey von der Sicherheitsfirma ruft an. Rey hat vor 23 Jahren in Rondorf im Zug angefangen, für die Sicherheit zu sorgen. Seit sechs Jahren ist er für die Sicherheit auf der gesamten gut drei Kilometer langen Zugstrecke in Rodenkirchen verantwortlich. 1500 Teilnehmer und 26 Gruppen sind gemeldet. Sobald Rey bei Schwieren eintrifft, geht es los.

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