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„Wirklich nicht ungefährlich“Seniorenvertretung fordert breitere Gehwege auf Rondorfer Hauptstraße

Lesezeit 3 Minuten
An einer Straße versuchen zwei Frauen mit Rollatoren auf einem viel zu schmalen Gehweg zu bleiben.

Für Menschen mit Rollatoren ist der Gehweg definitiv nicht gemacht. 

Enge Bürgersteige zwingen Senioren auf die Straße. Eine Fahrbahnverengung könnte Abhilfe schaffen.

Gerade einmal 45 Zentimeter breit ist der Gehweg auf der westlichen Seite an der Rondorfer Hauptstraße, Höhe Hausnummer 43. Auf der östlichen Seite gegenüber sind es 75 Zentimeter. Anne Merkenich und ihr Mann Jochen Brillinger sind beide nicht gut zu Fuß und auf ihre Rollatoren angewiesen. Mühsam weichen die beiden auf die Straße aus, da auf dem Gehweg an dieser Stelle für den Rollator nicht genügend Platz ist. Nach Aussage der Seniorenvertretung rollen über die viel befahrene Straße rund 10.000 Fahrzeuge täglich.

„Bis jetzt ist nichts passiert“, sagt Merkenich. Die ehemalige Seniorenvertreterin des Bezirks setzt sich seit vielen Jahren für eine Verbesserung der Straßensicherheit vor Ort ein. „Es hält sich niemand an Tempo 30, insofern ist es wirklich nicht ungefährlich. Ich hoffe immer, dass mich keiner umfährt“, sagt die 74-Jährige, während sie über die Straße geht. Lieferverkehr, Fahrräder, Autos und Busse warten bei dem Termin vor Ort allerdings geduldig, bis der sichere Bürgersteig wieder erreicht ist.

„Wir haben als Seniorenvertretung einige Themen aufgenommen, wo es ältere Menschen im Ort besonders schwer haben“, erklärt Seniorenvertreter Thomas Grothkopp. Das Thema Gehwegsicherheit in Rondorf soll jetzt Einzug in die Bezirkspolitik finden. Eine Lösung wäre aus Sicht der Seniorenvertretung recht einfach umzusetzen. Die Fahrbahn, so die Überlegung, könnte auf 3,50 Meter reduziert werden. Das ist auch an anderen Stellen auf dieser Straße so. Dann stünde am östlichen Fahrbahnrand den Fußgängern ein Bürgersteig mit 1,45 Metern zur Verfügung. „Damit wäre auch für Kinder auf dem Fahrrad schon viel gewonnen“, so Grothkopp.

Ein ähnlicher Engpass liegt ein paar Meter weiter entfernt, Höhe Rondorfer Hauptstraße 4. Dort gibt es eine mögliche Umgehung, die 500 Meter Umweg bedeuten würde. Eine Fahrbahnverengung ist im Ort grundsätzlich möglich, denn es wurden Ladezonen eingerichtet, die den Begegnungsverkehr in ihrer Geschwindigkeit drosseln. Auf Grothkopp kommen allerdings nicht nur ältere Menschen zu. Auch Eltern mit Schulkindern und Musiker der örtlichen Musikschule Papageno, die ihre Instrumente transportieren, beklagen die zu schmalen Bürgersteige.

Grothkopp hat bereits vor 20 Jahren mit dem damaligen Fahrradbeauftragten Conrad Claußen das Gespräch gesucht. Schon damals war im Gespräch, die Rondorfer Hauptstraße zu verengen, damit der Gegenverkehr aufeinander Rücksicht nehmen muss. „Es kann eigentlich nicht sein, dass Umwege, gerade von Menschen mit Gehbehinderungen, in Kauf genommen werden müssen, nur weil der Bürgersteig an der Hauptstraße zu schmal ist“, sagt Grothkopp. Ein entsprechender Antrag kann frühestens in die September-Sitzung der BV eingebracht werden. „Wir müssen nur eine Fraktion überzeugen, den Antrag für uns einzubringen“, sagt Grothkopp zum Abschluss.