Satirischer WochenrückblickNach starkem Schneefall bloß nicht rodeln

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17.01.2024
Köln:
Schnee in Sülz
Rodeln im Beethovenpark 
Foto: Martina Goyert

Ein wahrlich seltenes Vergnügen: Rodeln im Beethovenpark. Foto: Martina Goyert

Warum sicheres Rodeln in Köln nach Auffassung der Bezirksregierung Köln nur in geschlossenen Räumen möglich ist.

Nach den wahrlich unwetterartigen Schneefällen und teilweisem Glatteis in dieser Woche, die einen geordneten Schulunterricht am Donnerstag aus Sicht der Bezirksregierung Köln unmöglich machten, warnt sie vor dem Wochenende eindringlich davor, dass die anhaltende Schneekatastrophe auch einen geordneten Ski- und Rodelbetrieb in Präsenz ohne die Gefährdung von Schülerinnen und Schülern nicht zulässt. Schon allein wegen der Sonnenbrandgefahr.

Und das nicht nur den Teilen des Regierungsbezirks wie in der Eifel, die aufgrund ihrer Topografie Schussfahrten erlauben, sondern auch auf leicht abschüssigen Hängen wie an der Jahnwiese oder im Mediapark in Köln, an denen juchzende Kinder sogar das Bergauf-Rodeln üben, damit ihre Schlitten nach so vielen Wintern im Keller einmal Schneereste unter den Kufen spüren.

Das ist alles viel zu gefährlich. Im Rahmen ihrer organisatorischen und personellen Möglichkeiten ordnet die Bezirksregierung daher an, dass Eltern in eigener Verantwortung über die Möglichkeit von Rodeln, Skifahren oder Schneemann-Bauen in sicherem Abstand zu verschneiten und Parks oder Grünanlagen entscheiden dürfen. Wie viele zusätzliche Stunden ihre Kinder an ihren Computern, Tablets oder Smartphones bei virtuellen Schneeballschlachten verbringen dürfen, obliegt ihrem Ermessen.

Schneeballschlacht nur am Bildschirm

Grundsätzlich gilt: Sobald die Außentemperatur im Regierungsbezirk plus fünf Grad übersteigt, sollte das Remote-Rodeln eingestellt werden, damit die Schülerinnen und Schüler nicht der irrigen Annahme unterliegen, man könne Skifahren auch auf der grünen Wiese lernen, obwohl das beim Biathlon auf Schalke praktiziert und den Profis in den Alpen schon länger praktiziert wird. Am Ende finden sie den Klimawandel noch genauso geil wie den Unterrichtsausfall. Das wäre eine Katastrophe.

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