NahverkehrspläneWelche Strecken in Köln ausgebaut werden sollen

Lesezeit 3 Minuten
In der Mitte der Bonnerstraße werden ab 2016 Straßenbahngleise verlegt.

In der Mitte der Bonnerstraße werden ab 2016 Straßenbahngleise verlegt.

Köln – Langzüge auf der Linie 1

Keine andere Linie wird von so vielen Fahrgästen genutzt wie die Linie 1 von Bensberg nach Weiden. Die Bahnen sind häufig überfüllt. Als Lösung bieten sich längere Züge an. Dafür müssten allerdings die Bahnsteige verlängert werden. Die Stadtverwaltung will die Ost-West-Achse für den Betrieb mit Langzügen ertüchtigen, die einen Wagen mehr haben als die derzeit eingesetzten Züge. So würden 50 Prozent mehr Fahrgäste Platz finden. Die Kosten: mindestens 250 Millionen Euro.

U-Bahn am Heumarkt

Die Verwaltung hat eine Studie in Auftrag gegeben, wie sich die Situation auf der überlasteten Ost-West-Verbindung in der Innenstadt verbessern lässt. Geprüft wird unter anderem die Variante, die bereits über zwei Ebenen reichende U-Bahn-Station Heumarkt zu nutzen. Von dort aus könnte ein neuer Tunnel Richtung Neumarkt führen. Die Trasse für die Linien 1, 7 und 9 würde vor dem Neumarkt wieder an die Oberfläche gelangen, der U-Bahn-Abschnitt wäre nur einige hundert Meter lang.

Bahnlinie nach Flittard

Die rechtsrheinischen Stadtteile Flittard und Stammheim sollen Anschluss an das Stadtbahnnetz erhalten. Die Verbindung soll vom Messekreisel in Deutz durch den geplanten Stadtteil Mülheim-Süd führen. Die Kosten der neuen Linie beziffert die Verwaltung mit 133 Millionen Euro. Mülheim-Süd, gelegen zwischen Mülheimer Hafen und Stegerwaldsiedlung, gilt als eines der wichtigsten Entwicklungsgebiete Kölns für Wohnen und Gewerbe. Hier sollen einmal bis zu 10 000 Menschen leben.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Barrierefreie Stationen, Netzausbau im Süden, P+R-Parkhäuser: So soll Pendeln attraktiver werden.

Barrierefreie Stationen

Für Menschen mit einer Gehbehinderung soll es einfacher werden, Busse und Bahnen zu nutzen. Dafür sollen 23 weitere Stadtbahnhaltestellen umgebaut werden; wo nötig, werden Aufzüge errichtet. Die geschätzten Gesamtkosten: 102 Millionen Euro. Zudem will die Verwaltung nach und nach 440 Bushaltestellen barrierefrei gestalten. Dafür sind insgesamt 17,6 Millionen Euro vorgesehen. Auf der Liste stehen alle KVB-Stationen, an denen täglich mehr als 50 Fahrgäste einsteigen.

Netzausbau im Süden

Die Nord-Süd-Stadtbahn, das ist bereits beschlossen, wird über die Bonner Straße bis zum Verteilerkreis verlängert. Die nächste Baustufe der Linie 5, für die die Verwaltung Bedarf sieht, soll dann über den Stadtteil Rondorf nach Meschenich führen. Das verlange eine Investition von 65 Millionen Euro. Für das rechtsrheinische Zündorf gibt es seit langem Pläne. Dort soll die Linie 7 um gut einen Kilometer verlängert werden – sofern das geplante Wohngebiet Zündorf-Süd verwirklicht wird.

P+R-Parkhäuser

Für Pendler soll es attraktiver werde, ihr Auto vor den Toren der Stadt abzustellen und in den Bahn umzusteigen. Aus diesem Grund will die Verwaltung die Park-and-Ride-Anlage in Weiden erweitern. Vorgesehen ist, die Zahl der 650 Stellplätze nahezu zu verdoppeln. Erwartete Kosten: 4,6 Millionen Euro. Am Bonner Verteiler soll in Marienburg ein neues Parkhaus entstehen. Das Vorhaben steht im Zusammenhang mit dem Bau der Nord-Süd-Stadtbahn. Die Kosten sind noch nicht ermittelt.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Ausbau der Linie 13, Trasse nach Neubrück: Diese Strecken sollen ausgebaut werden.

Ausbau der Linie 13

Der Ausbau der Linie 13 über den Gürtel steht seit langem auf der Wunschliste der Stadt. Linksrheinisch sollen die Schienen von der Endstation Luxemburger Straße zunächst bis zur Bonner Straße verlängert werden, später dann bis zum Rheinufer. Im Rechtsrheinischen soll die Linie 13 ebenfalls verlängert werden. Der erste Bauabschnitt ist von Mülheim bis Ostheim geplant, der zweite bis zum S-Bahnhof Frankfurter Straße in Gremberghoven. Gesamtkosten: 380 Millionen Euro.

Trasse nach Neubrück

Die Stadtbahn-Linie 1 soll in Merheim eine Abzweigung erhalten. Die neue Trasse soll parallel des Neubrücker Rings nach Süden verlaufen und eine Verbindung zur Linie 9 schaffen. Das wird rund 31 Millionen Euro kosten. Auf der Bedarfsliste steht zudem die Verlängerung der Linie 1 im Westen der Stadt. Die Trasse soll von der Endhaltestelle in Weiden nach Widdersdorf führen, die Gleise der Deutschen Bahn sollen unterquert werden. Kostenschätzung der Stadt: 63 Millionen Euro.

KStA abonnieren