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Jagen in KölnKaninchen-Plage im Kölner Grüngürtel

Lesezeit 2 Minuten

Auch in Köln darf gejagt werden.

Köln – Im September hat die Jagdsaison wieder begonnen. Auch in Köln gibt es rund 2000 registrierte Jäger, die nun wieder auf Rehe, Kanichen, Wildschweine und Vögel schießen dürfen. „Die Tiere vermehren sich nämlich so schnell, dass sie die Land- und Fortwirtschaft gefährden“, sagt Michael Hundt, städtischer Förster und Vorsitzender der Kölner Jägerschaft. Wir zeigen, wo und was in Köln gejagt werden darf.

Innerer Grüngürtel

Die meisten Parks im Kölner Zentrum sind sogenannte „befriedete Flächen“. Jedoch werden auch im Inneren Grüngürtel Kaninchen und seltener Füchse gejagt. Die Stadt übernimmt hier die Jagd. Die Jäger bewachen die Artenentwicklung und Krankheiten, um die Population stabil zu halten. Außerdem wird auf Stadtenten und Wildtauben geschossen, die wegen ihrer Vielzahl das Ökosystem stören.

Friedhöfe

Besonders Kaninchen seien eine derartige Plage, dass man sie nicht nur in Wäldern, sondern sogar auf Friedhöfen erschießen müsse. Neben dem Nord- und Westfriedhof sind auch kleinere Friedhöfe betroffen. Für die Jagd werden deren Öffnungszeiten verschoben. "Die fressen die Blumen vom den Gräbern", sagt Hundt. „Keine Pflanze überlebt, wenn Kaninchen in der Nähe sind.“ Die natürlichen Feinde der Kaninchen seien nicht ausreichend, um die Population zu kontrollieren. Mehrere Tausend werden innerhalb eines Jahres geschossen, so Hundt.

Äußerer Grüngürtel

Eine Kaninchenplage kann einen Bauern mehrere tausend Euro kosten, sagt Hundt. Neben diesen stören auch Rehe und Wildschweine das Ökosystem in Kölner Wäldern und Parks. Im Äußeren Grüngürtel dürfen fast alle dort lebende Tierarten gejagt werden. Der Tierpark Lindenthal zählt natürlich nicht dazu.

Rechtsrheinischer Wald

Die Merheimer Heide im Rechtsrheinischen ist ebenfalls ein Jagdrevier, ebenso der Wildpark Dünnwald und das Wildgehege Brück. Bis zu 200 Wildschweine und 300 Rehe werden pro Jahr in ganz Köln geschossen.

Was nicht geschossen werden darf

Es gibt wenige Arten, die von den Jägern ganzjährig zu schonen sind. Beispiele sind Waldschnepfen und Rebhühner. „Es gibt zu wenig Insekten, von denen sie sich ernähren können“, sagt Hundt. „Wenn der Lebensraum gestört ist, ist es für die Population schwierig, sich zu erholen. Daran sind aber die Jäger nicht schuld.“

Alle Jäger müssen ihre Beute protokollieren und werden von der Waffenbehörde der Polizei und der Unteren Jagd- und Fischereibehörde kontrolliert.