Köln – Köln trauert um eine „kölsche Institution“, reagierte Oberbürgermeister Jürgen Roters auf die Nachricht des Todes von Walter Bockmayer. „Er hat das Lebensgefühl dieser Stadt auch manchmal auf die derbe Art wieder gespiegelt und sich nicht verbiegen lassen. Ich fand ihn immer sehr sympathisch, weil man mit ihm immer ein offenes Wort reden konnte.“

Kollegen trauern ebenso. Veronica Ferres, die von Bockmayer entdeckt worden war und in der „Filmdose“ ihre ersten Auftritte hatte, erinnert sich an einen „unglaublich phantasievollen und humorvollen Menschen – sehr originell und einzigartig. Die deutsche Kulturlandschaft und Comedywelt ist um einen großen Mann ärmer geworden.“

Gigi Herr, die Nichte von Trude Herr, weint um den Mann, der sie vor 20 Jahren nach der Ausstrahlung einer verunglückten Auftaktfolge zur einer TV-Serie anrief, um ihr zu sagen, dass das „Mumpitz“ war. „Es war Rosenmontagsabend um 23.30 Uhr und ich hatte gehofft, es hat keiner gesehen. Doch Wally hatte es gesehen.“ So begann ihre Freundschaft und er holte sie in das Ensemble des von ihm wieder eröffneten Kaiserhof-Theaters – der Bühne, auf der Trude Herr ihre Karriere gestartet hatte. Sie werde seine skurrilen Einfälle und Kreativität vermissen. „Wir haben viel während der Arbeit gelacht.“

Entdeckt hatte Bockmayer auch Hella von Sinnen, Dirk Bach und Ralph Morgenstern, der unter Bockmayers Regie im Theater In der Filmdose mit Rollen wie in „Geierwally“ bekannt geworden. Er dankt ihm posthum für „zehn Jahre innigster Freundschaft, die harte Schule und turbulente Jahre“.

Fernseh-Moderatorin Hella von Sinnen, eine der engsten Freundinnen von Walter Bockmayer, ist so traurig, dass sie am Dienstag keinen öffentlichen Kommentar zu dessen Tod abgeben wollte. Lebensgefährtin Cornelia Scheel bat dafür um Verständnis: „Hella möchte lieber still für sich trauern.“ Erst vor zwei Jahren verlor sie – ebenfalls im Oktober – ihren Freund Dirk Bach.