Drittes Jahr in FolgeUniklinik mit Millionen-Verlust – was heißt das für den Klinikverbund?

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Das Bild zeigt das Bettenhaus der Uniklinik Köln.

Das Bettenhaus der Uniklinik Köln: Arbeitet die Uniklinik bald mit den städtischen Kliniken zusammen?

Im dritten Jahr in Folge macht die Uniklinik große Verluste – was heißt das für den geplanten Verbund mit den städtischen Kliniken?

Die Kölner Uniklinik hat im Jahr 2021 einen Verlust von 59,1 Millionen Euro gemacht, das geht aus ihrem Jahresabschluss hervor. Damit hat die landeseigene Einrichtung das dritte Jahr in Folge massive Verluste eingefahren, in den Jahren zuvor waren es 90,1 und 31,2 Millionen Euro.

Zu den Gründen teilte Sprecher Mirko Ristau mit: „Im Jahr 2021 sind auch pandemiebedingte Mehrbelastungen in Höhe von 32,9 Millionen  Euro angefallen. Dies hatte einen erheblichen Einfluss auf das Jahresergebnis. Hinzu kamen im Jahr 2021 weitere außerplanmäßige Mehrkosten in Millionenhöhe durch Warnstreiks und Hochwasserschäden.“ Für das Jahr 2022 rechne die Uniklinik deshalb mit einem deutlich verbesserten Ergebnis.

Land prüft Verbundkonzept

Die finanzielle Negativ-Entwicklung ist vor allem vor dem Hintergrund interessant, dass die Uniklinik und die hochdefizitären städtischen Kliniken seit Jahren eine Zusammenarbeit forcieren, doch noch fehlt das Signal aus der NRW-Landesregierung. Ende Dezember hatte die Uniklinik ein Konzept für den Verbund an das Gesundheitsministerium geschickt, laut eines Sprechers „soll schnellstmöglich eine Bewertung und Entscheidung erfolgen“. Was schnellstmöglich heißt, ließ der Sprecher offen. 

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Zur Frage, was die Verluste der Uniklinik für den möglichen Verbund mit den städtischen Klinike bedeuten, sagte ein Sprecher des zuständigen Kultur- und Wissenschaftsministeriums: „Die Chancen sowie die finanziellen Risiken müssen noch ergebnisoffen einer Bewertung unterzogen werden.“

Die städtischen Kliniken haben von 2011 bis 2021 knapp 300 Millionen Euro Verluste eingefahren, sie erhoffen sich von dem Verbund eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Probleme. Unter anderem 2021 haben die städtischen Häuser 53,2 Millionen Euro Minus gemacht.

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