Abo

Universität KölnNeues Chemisches Institut kostet 170 Millionen Euro

Lesezeit 2 Minuten
Der Altbau des Chemischen Instituts

Der Altbau des Chemischen Instituts

Köln – 2018 sollen die Arbeiten zu einem der aufwendigsten Bauprojekte der kommenden Jahre an der Kölner Uni beginnen. Für 170 Millionen Euro wird ein Neubau für das Chemische Institut im Grüngürtel zwischen Luxemburger Straße, Universitätsstraße und Greinstraße entstehen, teilte Holger Schmieschek vom Baudezernat der Hochschule mit. Innerhalb von sechs Jahren wird ein Neubau mit moderner Labortechnik eingerichtet, der an die bestehende Chemie angebaut wird. Teile des Altbaus werden abgerissen.

Der Neubau ist nötig, weil die alte Chemie in die Jahre gekommen ist. Außen blättere der Putz ab, innen fehle es an modernen Arbeitsplätzen, Geräten und Lüftungssystemen, sagt die Geschäftsführerin des Departments für Chemie, Heike Henneken. Außerdem sei die Brandschutztechnik auf dem Stand der 70er Jahre. Nach dem Brand auf dem Düsseldorfer Flughafen 1996 seien die Sicherheitsvorschriften drastisch verschärft worden. Unter anderem werden seitdem vom Gesetzgeber zweite Fluchtwege gefordert, die es in der Chemie nicht überall gibt. Auch bei der Lagerung von Chemikalien musste das Institut bereits mehrfach nachrüsten. Teilweise lägen die Behälter in Schränken, die sich in den Fluren befänden. „Das ist sicherheitstechnisch alles in Ordnung, aber natürlich nicht ideal“, so Henneken.

Die 600 Studenten und 350 wissenschaftlichen Mitarbeiter müssen sich ab 2018 auf Baulärm einstellen, denn die Arbeiten werden bei laufendem Betrieb ausgeführt. Die erste Bauphase soll bis 2021 abgeschlossen sein. Anschließend werden Teile des alten Gebäudes mit der Anorganischen Chemie, der Organischen Chemie und der Didaktik Naturwissenschaften abgerissen. Die Bereiche, in denen sich die Hörsäle, die Physikalische Chemie und die Biochemie befinden, blieben bestehen. Der zweite Bauabschnitt wird bis 2024 vollendet werden. Wegen des Neubaus müssen Gebäude der Mineralogie und der Wiso-Fakultät und das Studentenwohnheim an der Luxemburger Straße 118 mit 37 Plätzen weichen. Für das Wohnheim soll aber ein Ersatz in der Nähe des Kölner Studentenwerks an der Universitätsstraße errichtet werden, kündigte der Leiter des Studentenwerks, Jörg Schmitz, an.

22 Entwürfe eingereicht

Wie das neue Gebäude im Detail aussehen wird, ist noch unklar: Die Hochschule hat einen Architektenwettbewerb ausgelobt, dessen erster Teil gerade beendet wurde: Unter 22 Entwürfen, die die Planer einreichten, ging der erste Preis mit einer Prämie von 90000 Euro an das Büro Code Unique Architekten aus Dresden. Auf Platz zwei kam das Kölner Büro Lepel & Lepel. Endgültig gekürt werden die Sieger nach einer zweiten Auswahlrunde am 25. Juni.

KStA abonnieren