VitalisstrasseGewerbepark startet verspätet

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Zurzeit sind Erschließungsarbeiten im Gange,

Zurzeit sind Erschließungsarbeiten im Gange,

  • Bisher noch kein Hochbau auf dem ehemaligen Herbol-Gelände

Bickendorf –  Zwischen der Vitalisstraße und der Vogelsanger Straße erstreckt sich eine nahezu leere Fläche - elf Hektar groß, es hätten also mehr als 15 Fußballfelder hier Platz. Vor zwei Jahren waren noch schwere Abbruchbagger an der Vitalisstraße im Einsatz. Sie trugen die Gebäude der einstigen Farbenfabrik Akzo-Nobel fast komplett ab. Sämtliche Lagerstätten, Bürogebäude und Produktionsanlagen sind verschwunden. Mehr als ein Jahr nahm der Abbruch der Fabrik in Anspruch. 80 000 Tonnen Beton- und Ziegelbauschutt fielen dabei an, außerdem Berge von Metallschrott und 11 000 Quadratmeter Asbestzementplatten. Das einstige Fabrikareal gleicht zurzeit einer Sandwüste. An einigen Stellen sind bereits hohe Wälle aus Sand oder zermahlenem Beton aufgeschüttet. Es dient als Material für die Straßen, Wege und Gebäude, die hier einmal den "Segro Citypark Köln" bilden sollen.

Lediglich das 1937 errichtete alte Verwaltungsgebäude blieb stehen. Es stammt noch aus der Zeit, als die Lackfabrik Herbig-Haarhaus hieß. Gegen seinen Abriss setzten sich Kommunalpolitiker und Bürger zur Wehr. Über die endgültige Nutzung ist noch nicht entschieden. Bis es so weit ist, könnten noch einige Jahre vergehen.

"Wir konzentrieren uns auf die Realisierung des Gewerbeparks. Das ist das Kerngeschäft. Da hat es schon genug Verzögerung gegeben", sagt Projektleiter Oliver Kuropka vom Immobilienentwickler Segro. Das Gerangel um das Stückchen Bickendorfer Industriegeschichte war jedoch nicht der einzige Grund, weshalb sich der Zeitplan für das Projekt eines Gewerbeparks auf dem früheren Fabrikgelände schon um etwa zwei Jahre verschoben hat. Bereits Ende 2016 sollten die ersten Gebäude stehen und Mieter eingezogen sein. "Jetzt gehen wir von Ende 2018 aus", sagt Oliver Kuropka. Dann sollen die ersten 20 Mieter einziehen. Er rechnet damit, dass in ein bis zwei Monaten die notwendigen Baugenehmigungen erteilt sind. Es seien vor allem planungsrechtliche Fragen zu klären gewesen, berichtet Kuropka. Unter anderem musste das Verkehrskonzept nachgebessert werden. Sobald die Genehmigungen vorliegen, beginnen erste Hochbauarbeiten. Zurzeit sind Arbeiter damit beschäftigt, Hunderte Meter an Betonrohren im Erdreich zu verlegen - die künftige Kanalisation.

Die ehemalige Einfahrt zum Herbol-Fabrikgelände wird künftig Zufahrt zu einem Gewerbepark sein.

Die ehemalige Einfahrt zum Herbol-Fabrikgelände wird künftig Zufahrt zu einem Gewerbepark sein.

Das britische Unternehmen Segro hat sich auf Gewerbeparks in Ballungsgebieten spezialisiert, in denen kleinteilige Mieteinheiten für Kunden aus den Bereichen Industrie, Gewerbe und Logistik geschaffen werden. Die angebotenen Gebäude sind nach einem einheitlichen architektonischen Konzept gestaltet. Sie können in der Größe variabel angemietet werden. Der in Bickendorf geplante Park soll vor allem für sogenannte "Letzte-Meile-Konzepte" interessant sein. Auf Grund seiner innerstädtischen Lage ist der Lieferweg von einem Lager oder einer Produktionsstätte zum Kunden kurz im Vergleich zu Gewerbegebieten am Stadtrand. Ein weiterer Citypark des Unternehmens befindet sich in Düsseldorf. In Krefeld und Grevenbroich sind Logistik-Parks entstanden. Insgesamt gibt es in Deutschland 14 Standorte.

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