Zu wenig Plätze für ErstklässlerSo erweitert die Stadt kurzfristig acht Kölner Grundschulen

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Ein Schulbau aus Holz in der Entstehung.

Bei Schulerweiterung setzt die Stadt - wie hier an der Rosenmaar-Schule -zunehmend auf Modulbauten aus Holz: Das ist nachhaltig und geht schneller.

Durch Modulbauten will die Stadt zum nächsten Schuljahr die gravierendsten Engpässe schließen.

Um der Schulplatznot an den Kölner Grundschulen zu begegnen, schafft die Stadt für das neue Schuljahr an acht Schulstandorten durch Erweiterungsbauten und Nachverdichtungen Raum für zusätzliche Mehrklassen. So sollen nach Angaben der Stadt für die Erstklässler, die im Sommer eingeschult werden, 175 zusätzliche Schulplätze geschaffen werden. An der Gemeinschaftsgrundschule „Unter Birken“ in Porz-Eil und der Gemeinschaftsgrundschule in Flittard haben dafür in dieser Woche die Bauarbeiten für einen Erweiterungsbau begonnen.

Beide Schulen bekommen einen Holzmodulbau. Diese Bauweise hat nicht nur den Vorteil, dass sie nachhaltiger ist. Sie kann auch schneller realisiert werden, da der Bau vorgefertigt vom Werk kommt und nur noch vor Ort innen ausgebaut werden muss. Auch an der Rosenmaar-Schule in Höhenhaus schreitet die Fertigstellung des Erweiterungsneubaus voran. In dieser Woche wird Richtfest gefeiert. Der Bau in Holzbauweise wird durch ein Totalunternehmen errichtet und soll bis November fertig sein.

An sechs weiteren Kölner Standorten steht der Baubeginn an

An weiteren sechs Standorten steht demnächst der Baubeginn an. Dies sind die Grundschulen Gutnickstraße in Roggendorf/Thenhoven, die KGS An den Kaulen in Worringen, die GGS Don Bosco in Porz und die Grundschule Clarenhofschule in Weiden sowie die Förderschulen Redwitzstraße in Sülz und Kolkrabenweg in Vogelsang. Bei diesen Standorten handelt es sich um Nachverdichtungen, um temporär dort die dringend benötigten Schulplätze zu schaffen, „ohne die im Sommer ansonsten Kinder nicht eingeschult werden könnten“, wie es von Seiten der Stadt heißt. Die dort entstehenden Modulbauten können dann dort stehen bleiben, solange es den Bedarf gibt. Sie können aber auch an anderer Stelle neu errichtet werden, wenn sich die Platzsituation ändert.

Hintergrund der Erweiterungen ist, dass nun schon im zweiten Jahr in Folge akuter Schulplatzmangel an den Kölner Grundschulen besteht. Im vergangenen Jahr war mussten Kinder erstmals in größerer Zahl Schulen zugewiesen werden, die mehr als 30 Minuten von ihrem Wohnort entfernt sind. Auch für das kommende Schuljahr hatte eine erste Auswertung ergeben, dass 553 Kölner Kinder keinen Platz an ihrer Wunschgrundschule bekommen werden.

Zahl der Erstklässler, die wiederholen, hat sich in Köln fast verdreifacht

Dabei sind die Überhänge in bestimmten Stadtteilen wie Porz und Mülheim besonders gravierend. Allein in Porz hatten elf der 15 Grundschulen des Stadtbezirks mehr Anmeldungen als Plätze. Auch in den Bezirken Chorweiler und Kalk gibt es in der Summe deutlich zu wenig Plätze. Daher sind bislang 19 Mehrklassen an den Kölner Grundschulen geplant, die teilweise im Gebäudebestand und teilweise wie oben beschreiben durch Modulbauten ermöglicht werden sollen, um allen Kindern einen Platz anbieten zu können.

Verschärft hatte sich das Problem der bereits seit Jahren knappen Grundschulplätze durch die stark steigende Zahl der Kinder, die in der Schuleingangsphase bleiben und damit die erste Klasse wiederholen werden. Ihre Zahl hat sich innerhalb der letzten zwei Jahre knapp verdoppelt auf 877 Kinder.

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