Baron CohenHitler hätte auf Facebook antisemitische Werbung schalten können

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(Symbolbild).

New York – Hätte es in den 1930er Jahren schon das Online-Netzwerk Facebook gegeben, hätte Adolf Hitler dort problemlos antisemitische Werbeanzeigen schalten können: Mit diesem drastischen Beispiel hat der britische Schauspieler Sacha Baron Cohen den Facebook-Konzern für seinen Umgang mit politischer Werbung scharf kritisiert. „Solange du bezahlst, wird Facebook alle politischen Anzeigen schalten, die du willst - auch wenn sie Lügen enthalten“, sagte Cohen auf einer Konferenz über Hassrede und Antisemitismus in New York.

Ausgehend von dieser „absurden Logik“ hätte Facebook den Diktator selbst 30-Sekunden-Werbevideos für seine „Endlösung der Judenfrage“ veröffentlichen lassen, verkündete Cohen, der für seine provokanten Aussagen bekannt ist. Er appellierte an den US-Konzern, Werbeanzeigen vor ihrer Veröffentlichung auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

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Enthielten sie Falschnachrichten, solle der Konzern dem Werbekunden das Geld zurückgeben und sie nicht veröffentlichen, forderte der Schauspieler. Cohen habe die Grundsätze des Online-Netzwerks „verdreht“ dargestellt, ließ derweil Facebook verlauten. „Hassreden sind auf unserer Plattform verboten“, erklärte ein Sprecher. „Niemand - einschließlich Politikern - darf Hass, Gewalt oder Massenmord auf Facebook befürworten und propagieren.“

Am Mittwoch hatte der Google-Konzern angekündigt, seine Regeln für politische Werbung zu verschärfen, um Falschnachrichten sowie die gezielte Ansprache spezieller Wählergruppen zu vermeiden. Twitter verkündete ähnliche Maßnahmen bereits Ende Oktober - Facebook wollte jedoch nicht nachziehen. (afp)

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