„Die Höhle der Löwen“Maschmeyer platzt der Kragen – Dümmel plaudert über Unfall

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DHDL Maschmeyer kritisch

Carsten Maschmeyer prüft den Pitch von „CurveSys“ kritisch.

Köln – In Folge 6 der Höhle der Löwen gibt es wieder das typisch vegan-glutenfrei-hippe „Chips zum überall draufstreuen“-Produkt, das am Ende alle überraschte und eine Idee, wie man aus einem alltäglichen Produkt Gold machen kann. Carsten Maschmeyer findet deutliche Worte und Ralf Dümmel erzählt von seinem schweren Unfall.

Der kleine Luxus für zuhause

Die Löwen mit Champagner gefügig machen, um ihnen kurz darauf eine neuartige Kerze unterzujubeln? Kann man ja mal versuchen. Konkret geht es um die Gründerin Katharina Baumann (26) aus Burghausen bei München. Die überaus ambitionierte BWL-Absolventin will „Design Bubbles“ zur „coolsten candle company der Welt machen“. Baumann legt sich ins Zeug, um ihr Unternehmen zum Erfolg zu führen. Schon jetzt kann sie die Nachfrage kaum bewältigen. „Design Bubbles ist der kleine Luxus für zuhause”, so die Gründerin. Und sie hält Wort: stolze 79 Euro pro Kerze soll ein Kunde hinblättern.

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Katharina Baumann präsentiert „Design Bubbles“

Auch Frank Thelen kann es kaum fassen und befindet das gesamte Konzept und die Gründerin für „brillant“. In der Tat: Wer es schafft, den Menschen dank einer tollen Hintergrundgeschichte eine aufgeschnittene Flasche Champagner mit wieder auffüllbarer Kerze für knapp 80 Euro zu verkaufen, der hat sich seinen Deal verdient. Dagmar Wöhrl investiert 200.000 Euro für 25 Prozent Firmenanteile.

Investoren kämpfen um thailändische Kokoschips

Völlig überraschend verläuft der Pitch der Thailänderin Kanokporn Holtsch mit ihrem Produkt „Pook“. Als Zuschauer ist man anfangs geneigt zu denken „schon wieder so ein hippes Vegan-Produkt?“ In der Vergangenheit gab es eben schon zu viele glutenfreie Produkte, die angeblich jeden Joghurt aufpeppen und am Ende wie Pappmaché schmecken. Doch man wird eines Besseren belehrt. Die Chips schmecken den Löwen nicht nur fantastisch, am Ende konkurrierten sogar vier Löwen um „Pook“.

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Kanokporn und Michael Holtsch präsentieren „Pook“.

Eigentlich will das Ehepaar 200.000 Euro für 10 Prozent Firmenanteile haben. Doch als erster macht Georg Kofler ein ungewöhnliches Angebot: 300.000 Euro für 20 Prozent, und das in den nächsten 60 Sekunden. Selbst eine Kooperation mit Dagmar Wöhrl schlägt er aus, weil er „gerne alleine mehr Anteile“ hätte. Dem Druck halten die Eheleute jedoch stand und wollen die weiteren Angebote abwarten. Und auch die lohnen sich: Bis auf Carsten Maschmeyer bieten alle übrigen Löwen die gewünschten 200.000 Euro – aber für 20 Prozent Firmenanteile. Bei Frank Thelen verzocken sich die jungen Gründer mit ihrem Gegenangebot von 15 Prozent und Gewinnbeteiligungen. Es bleibt spannend. Am Ende geben sich die Gründer aber zufrieden mit dem Angebot der Löwen – und gehen den Deal mit Ralf Dümmel ein.

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Joanna Holtsch bringt Investor Carsten Maschmeyer eine Portion „Pook“.

Ralf Dümmel erzählt von schwerem Verkehrsunfall

Denis Güzelocak hatte seine Idee aufgrund eines Autounfalls seines Vaters vor einigen Jahren. Er war Beifahrer und musste mit dem Helikopter ins Krankenhaus gebracht werden. Unfallursache: Sekundenschlaf am Steuer. Güzelocak entwickelte daraufhin mit „CurveSys“eine Sensorik, die erkennt, ob der Fahrer die Hände am Steuer hat oder nicht. Die Idee in allen Ehren, aber der Pitch läuft alles andere als rund. Der Gründer erntet viel Kritik für seinen Auftritt und seine Argumentationsweise. Teils antwortete Güzelocak nicht offen heraus auf Fragen der Löwen. Außerdem musste eine Firma, die er von seinem Vater mit 18 Jahren übernommen hatte, bereits schließen.

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Denis Güzelocak (l.) und Stefan Weinzierl präsentieren „CurveSys“

Investor Ralf Dümmel wird persönlich und erzählt von seinem eigenen Autounfall vor einigen Jahren. Er selbst fiel für einen kurzen Moment am Steuer seines Autos bei Tempo 200 in den Sekundenschlaf und fuhr gegen einen Schwertransporter. Sein Unfall ging mit einem blauen Auge und einem kurzen Krankenhausaufenthalt glimpflich aus. Trotz dieser Erfahrung will Dümmel nicht investieren.

Carsten Maschmeyer zeigt als einziger Löwe Interesse. Doch er spricht auch direkt Klartext: „Ich glaube, dass Sie nicht ganz leicht im Tagesgeschäft sind. Wenn Sie was wollen, dann haben alle anderen nichts zu sagen!“ Für ein Angebot stellt er klare Bedingungen und will 25,01 Prozent der Anteile. „Ich mache Ihnen kein Angebot, es sei denn Sie akzeptieren 300.000 Euro für 25,01! Normal nehme ich immer 25, weil ich keine Spielchen will, bei Ihnen möchte ich 25,01, dass, wenn wir uns mal fetzen, Sie auch richtig zuhören!“

Das sitzt und zeigt Wirkung – Güzelocak schlägt in den Deal ein. „Ich dachte, Sie sagen ‚nein‘, jetzt hab ich das an den Hacken!“ schmunzelt Maschmeyer. Nun, auch als Löwe sollte man mit Angeboten vorsichtig sein.

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