Erste Sendung in 2024„Hart aber fair“ startet mit zahlreichen Neuerungen – Klamroth kontert Plasberg

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Moderator Louis Klamroth steht vor dem Logo der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ in einem Fernsehstudio. Das Aussehen und die inhaltliche Ausrichtung des Formats ändern sich ab Januar 2024.

Louis Klamroth präsentiert die WDR-Talkshow „Hart aber fair“, ab Montag (29. Januar) mit zahlreichen Veränderungen. Von seinem Vorgänger Frank Plasberg hatte es dazu deutliche Kritik gegeben.

„Hart aber fair“ hat sich von Frank Plasbergs Produktionsfirma getrennt. Am Montag läuft die Talkshow mit Louis Klamroth erstmals in neuem Gewand.

Neue Farben, neues Logo, neue Produktionsfirma – die WDR-Talkshow „Hart aber fair“ wird am Montag (29. Januar) erstmals mit zahlreichen Neuerungen ausgestrahlt. Moderator Louis Klamroth, der die Sendung vor einem Jahr übernommen hatte, möchte das Format dadurch mehr nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten. Von Vorgänger Frank Plasberg gibt es scharfe Kritik.

Der WDR hatte die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma „Ansager & Schnipselmann“, an der Plasberg beteiligt ist, zum Jahresende 2023 beendet. Stattdessen übernimmt nun Florida Factual die Produktion von „Hart aber fair“. Plasberg geht dafür mit Klamroth öffentlich hart ins Gericht: „Ich habe mich in ihm getäuscht“, sagte er dem Medienmagazin DWDL.

„Hart aber fair“: WDR-Talkshow mit zahlreichen Neuerungen – scharfe Kritik von Frank Plasberg

Plasberg klagt dabei über das plötzliche Ende der Zusammenarbeit: „Es ist ein Unterschied, ob man etwas Neues aus dem Boden stampfen muss oder ob man ein perfektes Team, das [...] sich auf eine gemeinsame Erneuerung und Weiterentwicklung eingestellt hat [...] auf diese Weise zurücklässt.“

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Florida Factual ist Teil der Florida-Entertainment-Gruppe, an der die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf beteiligt sein. Louis Klamroth arbeitet mit der Produktionsfirma bereits seit Längerem zusammen. In der Vergangenheit hatte es unter anderem auch Kritik an Plasberg gegeben, weil dieser durch seine Produktionsfirma zusätzlich am Format „Hart aber fair“ beteiligt gewesen war.

„Hart aber fair“: Frank Plasberg kritisiert Nachfolger Louis Klamroth für Moderation

Plasberg hatte zudem die inhaltliche Ausrichtung von „Hart aber fair“ nach der Übernahme Klamroths kritisiert: „Ich habe mir geschworen, meinem Nachfolger nichts nachzurufen. Das hat bisher auch sehr gut geklappt, obwohl mir das immer schwerer fällt“, sagte er DWDL.

Mit der ersten Sendung nach dem Wechsel am 29. Januar wird der Bruch mit der Ära Plasberg deutlich. Das bekannte Farbschema rot und blau weicht orange und türkis.„‚Hart aber fair‘ wird nicht nur im neuen Gewand daherkommen, sondern auch inhaltlich neue Akzente setzen und digitaler werden. Wir werden viel ausprobieren, darauf freue ich mich!“, zitiert die ARD Klamroth in einer Pressemitteilung.

„Hart aber fair“: Das sind die Neuerungen in der ARD-Talkshow

Die neue Ausrichtung von „Hart aber fair“ soll „Bürgerinnen und Bürger noch mehr in den Fokus stellen“, heißt es von Seiten der ARD weiter. Das neue Studio solle „Townhall-Charakter“ haben, gesellschaftliche Themen sollen neben der Politik stärker in den Vordergrund rücken. Dienstags werde in der ARD-Mediathek zudem erstmals eine von Klamroth kommentierte und redaktionell ergänzte Version der Sendung abrufbar sein.

„‚hart aber fair‘ wird künftig den Anliegen und Fragen der Bürgerinnen und Bürger noch mehr Raum bieten - getreu dem bewährten Motto der Sendung ‚Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft‘. Dieses erfolgreiche Konzept haben wir weiterentwickelt, um so gezielt auch ein jüngeres Publikum anzusprechen“, sagt WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn zur Umgestaltung der Sendung.

„Hart aber fair“: Louis Klamroth kontert Frank Plasberg – Sahra Wagenknecht zu Gast

Am Montag (29. Januar) sind bei Louis Klamroth unter anderem Politikerin Sahra Wagenknecht (BSW), CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und Autorin und Unternehmerin Tijen Onanan zu Gast. Mit Friseurmeisterin Zuhra Visnjic, Landwirt Thomas Andresen und Maria Fichte aus dem Netzwerk „Freiberg für alle“ sind aber auch drei bisher unbekannte Bürgerinnen und Bürger Teil der Sendung.

Louis Klamroth selbst betonte im Interview mit der „Zeit“ derweil nochmal, dass er „größten Respekt“ vor seinem Vorgänger Plasberg habe. Die Kritik des „Hart aber fair“-Erfinders teilt er allerdings nicht: „Ich kann verstehen, dass er eine eigene Erzählung für sich braucht, wie es zu dieser Trennung gekommen ist. Ich habe die Ereignisse gänzlich anders in Erinnerung.“ (shh)

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