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„Menschenrecht auf Meinungsfreiheit“Roger Waters geht gerichtlich gegen Konzertabsagen in Deutschland vor

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Roger Waters, Sänger, Komponist und Mitbegründer der Rockgruppe Pink Floyd (Archivbild)

Roger Waters, Sänger, Komponist und Mitbegründer der Rockgruppe Pink Floyd (Archivbild)

Die Absage der Konzerte sei „verfassungswidrig“ und „ungerechtfertigt“, erklärte das Management des Musikers. Unterstützung erhält Roger Waters unter anderem von Eric Clapton und Noam Chomsky.

Der Musiker und Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters will gerichtlich gegen die geplante Absage seiner Konzerte in Frankfurt und München vorgehen. Waters sei der Ansicht, „dass dieser eklatante Versuch, ihn zum Schweigen zu bringen, ernsthafte und weitreichende Folgen für Künstler und Aktivisten in der ganzen Welt haben könnte, wenn er nicht angefochten wird“, teilte das Management des Künstlers in London am Dienstag mit.

Die Absage der Konzerte sei „verfassungswidrig“ und „ungerechtfertigt“, erklärte das Management weiter. Sie beruhten „auf der falschen Anschuldigung, Roger Waters sei antisemitisch, was er nicht ist“. Der Musiker habe „seine Anwälte angewiesen, sofort alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese ungerechtfertigte Entscheidung aufzuheben und sicherzustellen, dass sein grundlegendes Menschenrecht auf Meinungsfreiheit geschützt wird“, hieß es in einer Erklärung des Managements.

Stadt Frankfurt will Konzert von Roger Waters absagen: „Anhaltend israelfeindliches Auftreten“

Im Februar hatten die Hessische Landesregierung und der Magistrat der Stadt Frankfurt erklärt, ein für den 28. Mai in der Frankfurter Festhalle geplantes Konzert von Roger Waters absagen zu wollen. Grund für die Entscheidung sei das „anhaltend israelfeindliche Auftreten“ des Künstlers, teilte die Stadt mit.

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Waters gelte als „einer der reichweitenstärksten Antisemiten der Welt“. Auch in München gibt es Bemühungen, Waters' für den 21. Mai geplantes Konzert in der Olympiahalle abzusagen.

Unterstützung für Roger Waters von Eric Clapton, Peter Gabriel und Brian Eno

Unterstützung bekommt Waters derweil von zahlreichen Musikern und Prominenten, die auf dem Portal „change.org“ eine Petition unterzeichnet haben, die sich für die Durchführung der Konzerte des Musikers starkmacht.

„Wir Künstler, Musiker, Schriftsteller und andere Personen und Organisationen des öffentlichen Lebens sind zutiefst beunruhigt über die jüngsten Bemühungen deutscher Behörden, den Musiker Roger Waters zu diskreditieren und zum Schweigen zu bringen“, heißt es im Text der Petition.

„Wir fordern diejenigen, die Waters’ Konzerte abgesagt haben, auf, ihre Entscheidung rückgängig zu machen und sich mit ihrer eigenen Geschichte von Antisemitismus, Rassismus und Völkermord zu befassen“, heißt es weiter.

Zu den Unterzeichnern der Petition gehören prominente Musiker wie Eric Clapton, Peter Gabriel, Brian Eno und Tom Morello. Auch der Sprachwissenschaftler Noam Chomsky, Regisseur Terry Gilliam und die Schauspielerin Susan Sarandon schlossen sich dem Aufruf an. Bisher haben rund 5.200 Menschen die Petition unterschrieben. (das/afp)

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