„Verirrte Katastrophenpolitik“Serdar Somuncu wiederholt Kritik an Corona-Maßnahmen

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Serdar Somuncu Archivbild 210122

Kabarettist und Satiriker Serdar Somuncu (Archivbild)

Köln – In einem Facebook-Beitrag hat der Kabarettist und Satiriker Serdar Somuncu Kritik an der deutschen Corona-Politik wiederholt. Der 53-Jährige ist unter anderem durch die ZDF-Sendung „heute show“ bekannt. Sein Beitrag hat mehr als 20.000 Reaktionen erhalten, die Kommentarfunktion hat der Kölner gesperrt.

Die fünfte Welle der Corona-Pandemie treibt die Fallzahlen derzeit auf neue Rekordhöhen. Zuletzt zogen die Fallzahlen von Corona-Patienten auf Normalstationen an, auf Intensivstationen gibt es zumindest derzeit keine steigenden Zahlen. Vor diesem Hintergrund hat sich Somuncu nun unter dem Titel „Diese Regierung hat jetzt schon versagt“ zu Wort gemeldet.

Somuncu: Teil der Bevölkerung „faktisch unter Hausarrest“

„Die Inzidenz pendelt hin und her, die Krankenhausbelegungen sind stabil niedrig und alles was unserer Regierung seit Wochen einfällt ist, die Maßnahmenschraube weiterzudrehen“, schreibt der Satiriker, der auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in seinem Beitrag polemisch angreift.

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Somuncu hat für die geltenden Einschränkungen, die vor allem Ungeimpfte betreffen, offenbar wenig Verständnis. So werde ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung „faktisch unter Hausarrest“ gestellt und vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, führt Somuncu aus. Dass es in Deutschland jemals eine Impfpflicht geben könnte, habe er „noch vor einem Jahr“ nicht für möglich gehalten. Eine politische Entscheidung über eine Pflicht ist noch nicht gefallen, der Ausgang der Debatte derzeit unklar.

Somuncu zeigt Verständnis für Ungeimpfte

Die ergriffenen Maßnahmen bezeichnet Somuncu unterdessen als „verirrte Katastrophenpolitik“. So bemängelt der Satiriker unter anderem, der Corona-Impfstoff wirke bei neuen Varianten „nicht, wie er verspricht“. Dass alle derzeit verfügbaren Impfstoffe entwickelt wurden, bevor die Omikron-Variante entstanden war, erwähnt Somuncu nicht. Dass die Impfstoffe, die hauptsächlich noch für die Alpha-Variante entwickelt wurden, auch bei Omikron trotz einer geringeren Infektionsschutzwirkung einen guten Schutz gegen schwere Verläufe bieten, verschweigt der Comedian ebenfalls.

Gleichzeitig zeigt Somuncu Verständnis für Kritiker der Maßnahmen und Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. „Was können Ungeimpfte für ihre Ängste und Zweifel und warum werden sie in eine Ecke gestellt mit Staatsfeinden?“, fragt der 53-Jährige und prophezeit dem Land, „mit hoher Geschwindigkeit auf eine multiple Katastrophe“ zuzusteuern.

Zuspruch von prominenten Kritikern der Corona-Politik

Für seinen Beitrag erhält der Comedian Zuspruch vor allem von prominenten Kritikern der Corona-Politik wie dem Ökonomen Stefan Homburg. Somuncu sei „nur ein Typ mit diskriminierenden Inhalten und zu viel Sendezeit“, kommentierte die Aktivistin Jorinde Wiese bei Twitter.

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Bereits in den vergangenen Monaten hatte der Comedian ähnliche Positionen vertreten und sich immer wieder kritisch zur Corona-Politik und Bundesgesundheitsminister Lauterbach geäußert. Auch mit rassistischen und sexistischen Äußerungen in einem Podcast zusammen mit Florian Schröder hatte der 53-Jährige in der Vergangenheit für Empörung gesorgt. (das) 

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