Die Proteste gegen das Vorgehen in Los Angeles reißen nicht ab. Zahlreiche Superstars sprechen den Betroffenen Mut zu und kritisieren Trump.
US-Popstars kritisieren TrumpShakira: „Ein Immigrant zu sein, bedeutet in ständiger Angst zu leben“

Von Katy Perry bis Tom Morello: Mehrere US-Musiker haben sich in den vergangenen Tagen gegen die Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump gestellt und den von der Migrationsbehörde ICE Betroffenen Unterstützung zugesprochen.
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Mit den größten Massenprotesten in den USA seit den Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Tod Georg Floyds, haben am Wochenende rund 5 bis 6 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner landesweit ihre Ablehnung der Politik von Präsident Donald Trump zum Ausdruck gebracht. Die Auslöser für die Proteste, die unter dem Banner „No Kings“, einer Anspielung auf Trumps mehrfache Selbstdarstellung als König (der Vereinigten Staaten) waren die Razzien gegen Migranten durch die US-Einwanderungsbehörde ICE, die in der Vorwoche in Los Angeles für tagelange Proteste gesorgt hatten.
Shakira: „Die Behandlung aller Menschen muss human bleiben“
„Ich bin erst 19 gewesen, als wir in die Vereinigten Staaten gezogen sind, wie zahlreiche andere kolumbianische Immigranten, die auf der Suche nach einem besseren Leben in dieses Land kamen“, erklärte Superstar Shakira, die sich aktuell auf Welttournee befindet, in einem Interview mit BBC News im Anschluss an eines ihrer Konzerte in Miami. Sie sei umgeben von spanisch-englischen Wörterbüchern gewesen, bis sie Lyrics für sich entdeckt habe und mithilfe von Leonard Cohen, Walt Whitman und Bob Dylan versucht habe zu verstehen, wie die englische Sprache in Songtexten funktioniert. Heute, bedeute es für Immigranten in den USA „in ständiger Angst zu leben. Und das ist schmerzhaft“, so die 48-Jährige. „Wir müssen mehr als je zuvor zusammenstehen, unsere Stimme erheben und klarmachen, dass dieses Land seine Migrationspolitik ändern kann. Die Behandlung aller Menschen muss stets human bleiben“, schloss die „Hips Dont Lie“-Interpretin. Bereits Anfang Februar hatte Shakira ihre Latin Grammy-Auszeichnung für ihr letztjähriges Album „Las Mujeres Ya No Lloran“ „all meinen migrantischen Brüdern und Schwestern in diesem Land“ gewidmet. „Ihr seid es wert und ich werde immer an eurer Seite kämpfen“, schloss Shakira damals.
Kim Kardeshian: „Können kein Auge davor verschließen, wenn Menschen an ihrem freien Leben gehindert werden“

US-Influencerin Kim Kardashian hier auf einer Aufnahme aus Paris.
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„Als uns erzählt wurde, das ICE sei dazu da, für Sicherheit in unserem Land zu sorgen und gewalttätige Kriminelle abzuschieben, war das großartig. Aber wenn wir Zeuge werden, wie unschuldige, hart arbeitende Menschen in unmenschlicher Weise ihrer Familien entrissen werden, müssen wir aufstehen und uns dagegen aussprechen. Wir müssen tun, was richtig ist“, begann die Influencerin mit unter anderem armenischen Wurzeln und mehr als 350 Millionen Followern eine Instagram-Story und führte weiter aus „Aufgewachsen in LA habe ich gesehen, wie tief Immigranten mit dieser Stadt verbandelt sind. Sie sind unsere Nachbarn, Freunde, Kollegen und Familien. Egal, wo man politisch steht, es sollte klar sein, dass unsere Gemeinschaft nur durch den Beitrag von Immigranten gedeiht. Wir können kein Auge davor verschließen, wenn Menschen an ihrem freien Leben in Sicherheit gehindert werden.“
Der ehemalige Gitarrist der einflussreichen Crossover-Band Rage Against The Machine und nach deren Auflösung bei der Alternative-Rockband Audioslave aktiv, Tom Morello, ist schon seit Jahrzehnten politisch aktiv.Morello äußert sich regelmäßig politisch, nahm genauso an zahlreichen Benefizkonzerten und – Samplern teil, wie an Demonstrationen unter anderem gegen die G8.Bereits Anfang der 2000er gründete er zusammen mit System of A Down-Sänger Serj Tankian die Axis of Justice, er ist außerdem Mitglied der Gewerkschaft Industrial Workers of the World. Auf Instagram zeigte er sich umgeben von Mitstreitern, mit einem „Verteidigt L.A.“-Schild in der Hand, die Faust kampfbereit in den Himmel gestreckt, auf dem T-Shirt des Musikers ist „zerstört den amerikanischen Faschismus“ zu lesen.
Katy Perry: „ ...werden gejagt wie Kriminelle in dem Land ihrer Vorfahren“
Auch ein anderer Superstar äußerte sich dieser Tage: „Die Menschen hier – ganz besonders die Schwarzen und Indigenen – sind schon immer hier gewesen. Sie haben Wurzeln geschlagen, ihr Leben aufgebaut, ihre Familien großgezogen“, schrieb Katy Perry auf X. „Und nun, im Jahr 2025, werden die Nachfahren derselben Communitys gejagt wie Kriminelle, in dem Land ihrer Vorfahren.“
Zu den zahlreichen weiteren prominenten Musikerinnen und Musikern, die sich in den vergangenen Tagen zur Migrationspolitik von US-Präsident äußerten, gehören auch Green Day-Frontmann Billie Joel Armstrong, Rapper The Game, der selbst aus Los Angeles stammt, der Singer/Songwriter Iván Cornejo, dessen aktuelles Album aus dem Jahr 2024 an der Spitze der Ladin-Charts landete oder Kritikerliebling Doechii die ihre Dankesrede bei den BET Awards nutzte, um Donald Trump für dessen Politik zu kritisieren.