Bei Live-Schalte„Tagesschau“-Sprecher leistet sich peinliche Frage zu Basketball-Weltmeistern

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Der „Tagesschau“-Moderator Tim Berendonk steht im Studio der ARD-Nachrichtensendung in Hamburg und blickt in die Kamera.

„Tagesschau“-Sprecher Tim Berendonk fragte während einer Live-Schalte zum Empfang der Basketball-Nationalmannschaft, ob deutsche Nationalspieler von anderen Ländern nach dem Weltmeister-Titel abgeworben werden könnten.

Während sich die Basketball-Weltmeister bei ihrer Rückkehr nach Deutschland feiern lassen, stellen gleich zwei Reporter merkwürdige Fragen.

„Tagesschau“-Moderator Tim Berendonk ist bei einer Live-Schalte zum Empfang der deutschen Basketball-Weltmeister ein peinlicher Fauxpas unterlaufen. „Es gibt jetzt schon Stimmen, die sich Sorgen machen, dass diese Stars [...] gegebenenfalls abgeworben werden können, weil sie so erfolgreich sind und dann gar nicht mehr für Deutschland spielen. Siehst du diese Gefahr auch?“, fragte Berendonk einen Reporter vor Ort.

Zwar wecken deutsche Spieler wie Andreas Obst, die bisher noch nicht in der NBA spielen, Begehrlichkeiten bei größeren Vereinen, allerdings kann sie aus der Nationalmannschaft niemand abwerben. Der Basketball-Weltverband FIBA hat strenge Regeln, die einen Wechsel der Nationalmannschaft nur in Ausnahmefällen erlaubt. Es war nicht die einzige Frage in diese Richtung beim Empfang der Basketball-Weltmeister.

Basketball-Weltmeister: „Tageschau“-Moderator stellt peinliche Frage bei Empfang der deutschen Nationalmannschaft

„Hast du Angst, den ein oder anderen Teamkollegen zu verlieren, weil er abgeworben wird?“, hatte eine Reporterin beim Empfang bereits zuvor Nationalmannschafts-Kapitän Dennis Schröder gefragt. Der zeigte Unverständnis, fragte noch einmal nach, was die Reporterin genau meine. „Vielleicht wechseln sie ja zu einem anderen Verein, vielleicht haben die Amerikaner ein Auge auf den ein oder anderen von euch geworfen?“

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Schröder reagiert gelassen und erklärte: „Ja, das ist ja die Nationalmannschaft. Die hat ja mit unseren Vereinen nichts zu tun. Wir haben als Team vereinbart, dass wir im kommenden Jahr auch bei Olympia zusammenspielen.“ Sowohl „Tagesschau“-Sprecher Berendonk, als auch die Reporterin kannten offenbar den Unterschied zwischen Nationalmannschaft und Verein nicht.

„Tagesschau“: Kritik an Unwissen von Nachrichtensprecher Tim Berendonk – Dennis Schröder reagiert gelassen auf Frage

In den sozialen Medien wurden die Videos der beiden Fragen zusammen mehr als 800.000 Mal aufgerufen. In den Kommentaren zeigte sich vor allem Unverständnis für das Unwissen der Journalisten. „Da wurden Leute hingeschickt, die Sonntag das erste Basketballspiel gesehen haben. Nun ja, kann man da auch keinen Vorwurf machen“, schrieb ein Nutzer auf der sozialen Plattform X, vormals Twitter.

Ein anderer Nutzer kommentierte den „Tagesschau“-Beitrag nur mit: „Das muss doch einfach Satire sein“. Andere Nutzer nannten die Frage „peinlich“ und monierten, dass der Unterschied zwischen Nationalmannschaft und Vereinen nicht nur im Basketball, sondern auch in anderen Sportarten gelte.

Basketball-WM: ZDF überträgt Finale – Kritik an öffentlich-rechtlichen Sendern

Die „Tagesschau“ hat bisher nicht auf den Fauxpas reagiert. Die Sendung, die auf dem Nachrichtenkanal „Tagesschau24“ gezeigt wurde, war am Donnerstagmorgen nicht mehr abrufbar. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten hatten im ZDF das Finale der Basketball-Weltmeisterschaft übertragen, nachdem zuvor alle Spiele nur beim Streaminganbieter „Magenta Sport“ zu sehen waren.

An der Entscheidung, bis zum Finale keine Rechte für die deutschen Spiele bei der Basketball-Weltmeisterschaft einzukaufen, hatte es bereits zuvor Kritik an den öffentlich-rechtlichen Sendern gegeben. Das Finale im ZDF verfolgten am vergangenen Sonntag im ZDF 4,63 Millionen Zuschauer, das Halbfinale gegen die USA auf „MagentaSport“ sahen 2,8 Millionen Menschen im Livestream. (shh)

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