Tony AwardsNichtbinäre Künstler schreiben LGBTQ-Geschichte

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Alex Newell erhielt die Trophäe als bester Musical-Nebendarsteller in „Shucked“

Alex Newell erhielt die Trophäe als bester Musical-Nebendarsteller in „Shucked“.

J. Harrison Ghee und Alex Newell sind die ersten offen nichtbinären Darsteller, die mit Tonys augezeichnet wurden.

Bei den 76. Tony-Awards in New York haben zwei Preisträger am Sonntagabend (Ortszeit) LGBTQ-Geschichte geschrieben. J. Harrison Ghee wurde für seine Rolle in „Some Like It Hot“ als bester Musical-Hauptdarsteller ausgezeichnet, Alex Newell erhielt die Trophäe als bester Musical-Nebendarsteller in „Shucked“.

Die beiden Künstler sind die ersten offen nichtbinären Darsteller, die mit Tonys gekürt wurden. Zuvor ausgezeichnete Schauspieler hatten ihre Geschlechtsidentität erst später publik gemacht.

LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender. Oft wird auch die Variante LGBTQ verwendet. Wie bei den Oscars auch gibt es bei den Tonys nur geschlechtsspezifische Kategorien. Ghee und Newell hatten im Vorfeld einer potenziellen Nominierung für die Kategorie „Schauspieler“ zugestimmt. Das Publikum reagierte mit stehendem Applaus, im Saal flossen Tränen.

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„Leopoldstadt“ und „Kimberly Akimbo“ als bestes Theaterstück und Musical ausgezeichnet

Als bestes Theaterstück wurde das Drama „Leopoldstadt“ ausgezeichnet, das die Geschichte einer jüdischen Familie in Wien über mehrere Generationen hinweg erzählt. Autor Tom Stoppard entkam selbst als Kind mit seiner Familie aus der damaligen Tschechoslowakei und gelangte nach Großbritannien, wo er seine jüdische Identität weitgehend ablegte und nicht wusste, wie viele Familienmitglieder im Holocaust getötet worden waren.

Die Trophäe für das beste Musical erhielt schließlich die Komödie „Kimberly Akimbo“ von Autor David Lindsay-Abaire und Komponistin Jeanine Tesori. Das Stück handelt von einer einsamen, aber aufgeweckten Teenagerin in New Jersey, die wegen einer Krankheit aussieht wie eine alte Dame.

Die Tony Awards gelten als wichtigster Preis für Musicals und Theaterstücke in den USA, berücksichtigen aber nur Produktionen, die im zurückliegenden Jahr in einem der rund 40 Broadway-Häuser im New Yorker Theaterviertel neu aufgeführt wurden.(dpa)

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