„Na, kennste mich noch?“So überredete Stefan Raab Sebastian Pufpaff zu„TV total“

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Der Entertainer Sebastian Pufpaff sitzt nach der Aufzeichnung der ersten Sendung der wieder aufgenommenen ProSieben-Comedyshow «TV total» im Studio.

Sebastian Pufpaff hat durch die ProSieben-Comedyshow „TV total“ viele neue Fans gewonnen.

Der ehemalige Kabarettist spricht auch über die Veränderungen, die der Wechsel zur ProSieben-Show mit sich gebracht hat.

Mit Sebastian Pufpaff erlebte „TV-Total“ 2021 ein erfolgreiches Comeback der TV-Show von Stefan Raab. Der 47-jährige Moderator hat in einem Interview verraten, wie ihn Stefan Raab für die Kultshow verpflichtete. 

Als Mitarbeiter der ZDF-„heute show“ sei er Raab im Foyer des Sendehauses über den Weg gelaufen. Der Kölner trug eine Maske im Gesicht und eine Mütze auf dem Kopf. „Er fragte ‚Na, kennste mich noch?‘, ich antwortete ‚Mensch, Markus Krebs, cool!‘ und er hat gelacht. Und schon waren wir im Gespräch!“, erzählte Pufpaff.

Sebastian Pufpaff spricht über Verhandlungen mit Stefan Raab

Nach ein paar Monaten habe Raab sich dann überraschend gemeldet und ihm ein Angebot gemacht. „Und ich hab‘ sofort zugesagt. Ich wusste, das ist eine Chance, die so nie wieder kommen wird. Ich wäre bescheuert gewesen, das nicht zu machen“, sagte Pufpaff.

Sebastian Pufpaff erlebt seitdem im Alltag ganz andere Begegnungen, seit er mit dem Kabarett aufgehört hat und von 3sat zu ProSieben gewechselt ist. „Bei 3sat konnte ich problemlos zum Bäcker. Es waren eher Weinproben, bei denen ich mal angesprochen wurde mit einem „Ich schätze übrigens sehr, was sie tun“. Die sind nicht unbedingt amused über meinen Wechsel“, sagte Pufpaff, der seit 2021 die Comedyshow „TV total“ moderiert, dem Branchendienst dwdl.de.

Sebastian Pufpaff bereut Schritt zu „TV-Total“ nicht

„Zuletzt kam ein älterer Herr auf mich zu, der wissen wollte, wann ich mit dem Scheiß endlich aufhöre und mal wieder was Gutes mache. Wirklich in dem Ton. Da antworte ich dann jedes Mal: Ich habe keine Lust mehr, vorgefasste Meinungen zu spiegeln.“ Er sei Entertainer, betonte Pufpaff.

„Heute sind es die Jungs am Tresen oder die Schaffnerin im Zug, die mich wissen lassen, dass sie gerne „TV total“ schauen. Das Spektrum ist viel breiter als früher. Viele bedanken sich auch dafür, endlich eine Stunde lang nicht das Gefühl vermittelt zu bekommen, etwas falsch zu machen. Einfach mal lachen, und zwar über alles. Dafür steht „TV total“. Da waren Stefan und ich einer Meinung“, sagte er über die Zusammenarbeit mit Erfinder Stefan Raab.

Sebastian Pufpaff war „kabarettmüde“

Pufpaff sagte dwdl.de im Rückblick, er sei vor seinem Wechsel zuletzt „kabarettmüde“ gewesen. „Irgendwann ist mir auf der Bühne klar geworden - und da kann ich Volker Pispers extrem gut verstehen - das ist Klientel-Humor; ich habe modernen Ablasshandel betrieben.

Man kauft sich ein Ticket, um dann mit Gleichgesinnten in einem Raum zu sitzen, die sich alle zusammen einig sind, zu den Guten zu gehören - und fährt danach im oberen Mittelklasse-Wagen mit Sitzheizung wieder nach Hause, fühlt sich bestätigt und ändert nichts.“

Er habe gemerkt, dass er „Lust auf eine andere Humorfarbe“ habe. „Plötzlich gab es einen ganz anderen Austausch mit den Fans. Im Kabarett war es ehrlich gesagt egal, was ich gesagt habe. Ich wusste bei jedem Thema, welchen Duktus ich einschlagen muss, damit sich das Publikum einmal wohlig empören konnte und applaudiert. Das soll jetzt nicht despektierlich sein, aber wenn man es auf einen Grimme-Preis anlegen wollen würde, weißt du, was du liefern musst“, so Pufpaff. (mbr/dpa)

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