„Twin Peaks“, „Mulholland Drive“Legendärer Filmkomponist Angelo Badalamenti ist tot

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Angelo Badalamenti lächelt für die Fotografen.

Der Filmkomponist Angelo Badalamenti bei einer Filmpremiere 2014.

Angelo Badalamenti, der durch seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur David Lynch weltbekannt wurde, ist mit 85 Jahren gestorben. Unvergessen bleibt unter anderem seine Musik für „Twink Peaks“.

Der US-amerikanische Komponist Angelo Badalamenti, der David-Lynch-Werke wie „Blue Velvet“, „Twin Peaks“ oder „Mulholland Drive“ vertonte, ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am Sonntag eines natürlichen Todes, wie seine Managerin Laura Engel der „Los Angeles Times“ und der „Washington Post“ am Montag mitteilte.

Badalamentis Nichte Frances sagte laut „Hollywood Reporter“ und „New York Times“, dass der Komponist in seinem Haus in Lincoln Park im US-Bundesstaat New Jersey gestorben sei. Er wurde 85 Jahre alt.

Grammy-Preisträger und Stammkomponist von US-Regisseur David Lynch

Der Grammy-Preisträger und Stammkomponist von US-Regisseur David Lynch wurde vor allem durch die eindringliche, melancholische Musik für die Hit-Serie „Twin Peaks“ bekannt. Mit dem Lied „Falling“, das von der erst im Juni 2022 gestorbenen Julee Cruise interpretiert wurde, hatte der Komponist 1990 einen Top-10-Erfolg in Großbritannien.

Auch die Soundtracks für „Wild at Heart“, „Lost Highway“ und „The Straight Story“ stammten von Badalamenti. Neben seiner engen Zusammenarbeit mit Lynch vertonte er auch Filme anderer Regisseure, darunter „Secretary“ und „Stalingrad“. Er komponierte auch die Eröffnungsmusik für die Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona.

Zusammenarbeit mit David Bowie, Michael Jackson oder Paul McCartney

Im Plattenstudio arbeitete Badalamenti mit Musikgrößen wie David Bowie, Michael Jackson, Paul McCartney, Nina Simone und Marianne Faithfull zusammen.

Kaum bekannt: In den späten 1960er Jahren hatte er unter dem Pseudonym Andy Badale Pop-Musik-Erfolge gefeiert. So hatte Ronnie Dove 1967 mit seiner Komposition „I Want to Love You for What You Are“ einen Hit in den USA. Nancy Wilson nahm 1968 den Titel „Face It Girl, It's Over“ von ihm auf und hatte damit in den USA einen Top-40-Hit. Auch Shirley Bassey oder Melba Moore übernahmen Lieder von ihm in ihr Repertoire.

Badalamenti versuchte sich in vielen Genres, von Soul über Jazz bis hin zu Country: Hervorragend war sein Lied „Child of Tomorrow“ für den Blaxploitation-Klassiker „Gordon's War – Jagd auf linke Brüder“ (1973), das von der Soulsängerin Barbara Mason gesungen wurde. Seine Musik für diesen Film markiert seine erste Soundtrackarbeit überhaupt. (jag/dpa)

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