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Polizei-Video geht viral„Amazing Grace“ mit Dudelsack – Bewegendes Gedenken der Toten von 9/11

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Die Türme des World Trade Center brennen am 11. September 2001 in New York. Später fielen beide zusammen.

Die Türme des World Trade Center brennen am 11. September 2001 in New York. Später fielen beide zusammen. Jedes Jahr wird an diesen Tag erinnert.

Für die New Yorker Polizei und Feuerwehr ist der 11. September jedes Jahr ein besonderer Tag, an dem sie ihrer toten Kameraden gedenken.

Am 11. September 2025 jährt sich zum 24. Mal der bislang schlimmste terroristische Anschlag auf die Vereinigten Staaten. Rund 3.000 Menschen wurden getötet, als islamische Terroristen das New Yorker World Trade Center und das Pentagon nahe Washington mit Flugzeugen angriffen. Eine vierte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania ab. Bei den Anschlägen kamen laut Angaben von CBS 2.977 Menschen aus 90 verschiedenen Ländern ums Leben, die meisten von ihnen (2.753) in New York.

Insbesondere in der Metropole ist die Erinnerung an 9/11 traumatisch, steht aber ebenso für den Lebenswillen und die immense Kraft der Menschen im „Big Apple“. Obwohl in diesem Jahr kein „runder“ Jahrestag ist, so gibt es doch wie an jedem 11. September mehrere besondere Zeremonien. Im ganzen Land wehen die Fahnen auf halbmast.

9/11: Sechs Schweigeminuten für Attacke auf Twin Towers in New York

In New York ist das an das „National September 11 Memorial“ angebundene Museum geschlossen, da Angehörige der Opfer Blumen und Kränze niederlegen. Es wird insgesamt sechs Schweigeminuten geben, um an den Absturz der Flugzeuge und den Einsturz der einzelnen Türme zu erinnern. Dies geschah innerhalb von nicht einmal zwei Stunden am Vormittag des 11. September 2001.

Für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr ist das Gedenken in jedem Jahr wichtig. Sie waren die ersten an der Stätte des Grauens und halfen unter Einsatz des eigenen Lebens. Sie wurden zu Helden, ebenso wie die vielen freiwilligen Helfer. Viele Polizeikräfte und Feuerwehrleute starben an den Spätfolgen der Terroranschläge oder wurden schwer gesundheitlich beeinträchtigt.

Emotionales Video der New Yorker Polizei und Feuerwehr

Auch zum 11. September 2025 meldeten sich das New York Police Department (NYPD) und das Fire Department mit emotionalen Beiträgen auf ihren Social-Media-Kanälen. Der 11. September 2001 sei einer der dunkelsten Momente in der Geschichte der amerikanischen Nation gewesen, heißt es da. New Yorks Ersthelfer hätten sich mutig der Herausforderung gestellt. Dazu wird das nächtliche Stadtpanorama gezeigt und Szenen der Gedenkstätte an Ground Zero. An der Stelle, wo die Zwillingstürme standen, sind zwei Laserstrahlen zu sehen.

Zu den Szenen spielen Musiker der New Yorker Polizei den bekannten Gospel „Amazing Grace“, vor allem die Dudelsäcke stehen im Vordergrund. Zunächst steht ein einzelner Dudelsackspieler am Wasserbecken des Memorials, dann setzen weitere Instrumente ein, bis die Hymne kraftvoll ertönt. Die erschreckenden Zahlen werden eingeblendet: Bei der Feuerwehr starben 343 Personen, bei der Polizei 23 und bei der Port Authority, der Hafenbehörde, 37 Menschen. „Wir werden niemals vergessen“, heißt es am Ende. 

Das Video bekommt vor allem auf Instagram sehr viel Zuspruch. Es wurde bis Donnerstagvormittag (MEZ) mehr als 30.000 Mal mit „gefällt mir“ markiert. Die stimmungsvolle Hommage an die toten Gefährtinnen und Gefährten wird gelobt. Man wolle für die Hinterbliebenen und die unter den Folgen leidenden Menschen beten, heißt es. Man werde sich über den Terror dieses Tages erheben, so weitere Kommentare. Auch aus dem Ausland melden sich Feuerwehrleute zu Wort. So schreibt die Freiwillige Feuerwehr aus Ingolstadt in Deutschland: „Am 9/11 gedenken alle Feuerwehrleute gemeinsam.“ 

„Amazing Grace“ bei New Yorker Polizei mit langer Tradition

Der Song „Amazing Grace“ hat eine lange Tradition innerhalb der New Yorker Einsatzkräfte. Er wird bei Gedenkfeiern, Beerdigungen und Trauerzeremonien gespielt. Durch die Katastrophe von 9/11 bekam er eine besondere Bedeutung. Immer stehen die Dudelsackspieler des NYPD im Vordergrund mit ihrer an schottische Tracht erinnernden Kleidung. Diese Praxis ist eng mit der jahrhundertealten Tradition irischstämmiger Amerikaner verbunden, die in den Reihen von Polizei und Feuerwehr zahlreich vertreten sind.

Das Fire Department veröffentlichte ein weiteres Video, in dem Captain Thomas Riches vom Rettungsbataillon zu Wort kommt. Er erinnert sich an Szenen des 11. September 2001, an dem er auch seinen Bruder verlor. „Wir versuchen, sie jeden einzelnen Tag zu ehren, nicht nur am 11. September“, sagt Riches, der in einem blinkenden Feuerfahrzeug zu sehen ist.