„Hätte ich den Song mal nicht gemacht“AfD wirbt mit Fler-Song – Rapper will ihn nun nie wieder live spielen

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Der in Berlin geborene Rapper Fler bei einem Auftritt. (Archivbild)

Der in Berlin geborene Rapper Fler bei einem Auftritt. (Archivbild)

Der deutsche Rapper hat angekündigt, seinen Chart-Hit „NDW 2005“ nie wieder live spielen zu wollen.

Der deutsche Rapper Fler hat angekündigt, seinen Song „NDW 2005“ –„Neue Deutsche Welle“, veröffentlicht 2005 – nie wieder live spielen zu wollen. Auslöser war ein Tweet der Wuppertaler AfD-Fraktion, die eine Zeile des Liedes zu Werbezwecken verwendet hatte.

Fler erklärte in der Nacht zum Freitag auf Twitter, es gebe „zu viele Spinner außerhalb der Hiphop-Subkultur“, die seinen Text „für ihren Schwachsinn“ verwendeten. Die AfD-Fraktion Wuppertal hatte in einem Tweet die Zeile „Das ist Schwarz-Rot-Gold - Hart und Stolz!“ aus dem Fler-Song verwendet, um den sogenannten „Stolzmonat“ zu feiern.

Der Song „NDW 2005“ enthält eine nachgespielte Melodie aus Falcos „Rock Me Amadeus“ und erreichte Platz neun der deutschen Single-Charts. Mittlerweile scheint Fler die Veröffentlichung des Songs zu bereuen: „Hätte ich den Song mal nicht gemacht“, twitterte er. Die AfD-Fraktion Wuppertal antwortete ihm daraufhin mit den Worten „Wie fragil...“.

Fler für mangelnde Distanz zur rechten Szene kritisiert

Fler, der seit seinem Debütalbum 2005 einen festen Platz in der deutschen Rap-Szene hat, wurde in der Vergangenheit wegen mangelnder Distanzierung zur rechten Szene kritisiert, da er immer wieder mit neonazistischen Begriffen und Symbolen kokettiert. Auch der Text des Liedes „NDW 2005“ und das dazugehörige Album „Neue Deutsche Welle“ wurden in der Hip-Hop-Szene kritisiert. Fler weist jedoch jegliche Nähe zum Neonazismus von sich, wie die „Zeit“ berichtet.

Der Stolzmonat könnte eine Anspielung auf den im Juni stattfindenden „Pride Month“ sein, der von der LGBTQ+ Community gefeiert wird, um auf die Unterdrückung queerer Menschen in Vergangenheit und Gegenwart aufmerksam zu machen. Die Verwendung der AfD-Fraktion Wuppertal kehrt die Bedeutung um und feiert den Stolz auf Deutschland. Statt der Regenbogenflagge wird die schwarz-rot-goldene Deutschlandflagge geschwungen. (lp)

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