Hunderte Passagiere an BordBoeing 777 bricht Start ab – Piloten von Notlage im Cockpit überrascht

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Eine Boeing 777 der französischen Fluggesellschaft Air France im Landenanflug während eines Unwetters. (Symbolbild)

Eine Boeing 777 der französischen Fluggesellschaft Air France muss einen Flug kurz nach dem Start in Paris plötzlich abbrechen. Im Cockpit gibt es mehrere Warnmeldungen. (Symbolbild)

Die Boeing 777 ist erst wenige Minuten in der Luft, als die Crew über Paris plötzlich einen Notfall meldet. Es kommt zu einem ungewöhnlichen Manöver.

Eine Boeing 777 der französischen Fluggesellschaft Air France hat am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle aufgrund mehrerer plötzlicher Warnmeldungen den Start abbrechen müssen. Das Flugzeug mit Hunderten Passagieren an Bord war auf dem Weg in die kongolesische Hauptstadt Brazzaville, als mehrere rote Warnleuchten im Cockpit Alarm schlugen.

Flug AF770 war wenige Minuten zuvor in Paris gestartet und hatte den Flughafen in südliche Richtung verlassen. Zunächst schien der Start problemlos zu verlaufen. Auf einer Höhe von etwa 6000 Metern brach die Crew den Steigflug allerdings plötzlich ab und funkte den internationalen Notfallcode 7700 für einen Notfall an Bord.

Air France: Systeme an Bord einer Boeing 777 spielen verrückt – Flughafen in Alarmbereitschaft

Die Maschine war gegen 11.30 Uhr am Freitagvormittag am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle gestartet. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Nachdem die Crew die Luftnotlage gefunkt hatte, hielt die Boeing 777 zunächst die Flughöhe von 6000 Metern und leitete mit einer Geschwindigkeit von mehr als 600 km/h ein Wendemanöver ein.

An Bord hatten offenbar mehrere Systeme Fehler angezeigt, das Flugzeug ließ sich teilweise nicht mehr verlässlich bedienen. Zudem seien im Cockpit rote Warnleuchten angegangen, berichtet das in der Regel gut informierte Branchenportal „Airlive“. Am Flughafen in Paris stellten sich die Einsatzkräfte auf einen Notfall an Bord ein.

Boeing 777 bricht Start wegen Luftnotlage ab – Piloten mit riskantem Landemanöver

Die Piloten der Boeing 777 entschieden sich aufgrund des unklaren technischen Fehlers für ein riskantes Manöver. Statt wie üblich bei einer kurzfristigen Notlandung Kerosin abzulassen, damit die Maschine bei der Landung nicht zu viel Gewicht hat, gingen sie mit vollem Tank in den Landeanflug in der französischen Hauptstadt.

Eine vollgetankte Maschine, vor allem die Boeing 777, ist bei der Landung für die Piloten schwerer zu kontrollieren. Die Crew ging ein hohes Risiko ein, musste allerdings schnell wieder zu Boden. Es war unklar, ob nach dem Ausfall mehrerer Systeme weitere Teile des Flugzeugs folgen würden.

Boeing 777 wendet mit mehr als 600 km/h – Warnleuchten im Cockpit schlagen Alarm

Das Flugzeug landete im Anschluss um kurz vor 12.30 Uhr wieder in Paris, rund eine Stunde nach dem Start. Techniker von Air France untersuchten im Anschluss die Maschine. Ob die Boeing 777 am Freitag erneut Richtung Brazzaville abheben konnte, war zunächst unklar. Die Passagiere wurden zurück ins Terminal gebracht.

Erst vor wenigen Tagen hatte eine Boeing 777 über dem Atlantik ebenfalls einen Luftnotfall gemeldet. An Bord eines Flugzeugs der US-amerikanischen Fluggesellschaft American Airlines hatten die Systeme ebenfalls verrückt gespielt. Die Maschine musste den Flug nach New York abbrechen und landete am Flughafen London-Heathrow.

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