Flugverkehr gefährdetAbgeschossenes Flugobjekt über Alaska gibt US-Militär Rätsel auf

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Ein Kampfjet „F22 Raptor“ auf einer Militärbasis der US-Armee.

Ein US-Kampfjet vom Typ „F22 Raptor“ hat am Freitagabend ein unbekanntes Flugobjekt über Alaska abgeschossen. Die Hintergründe sind unklar.

US-Kampfjets schießen nur wenige Tage nach einem chinesischen Spionageballon ein unbekanntes Flugobjekt ab. Geheimdienste rätseln über dessen Herkunft.

US-Militär und Geheimdienste rätseln über die Herkunft eines unbekannten Flugobjekts, das mehrere US-Kampfjets am Freitag über dem US-Bundesstaat Alaska abgeschossen hatten. Das Objekt von der Größe eines Kleinwagens hatte den Flugverkehr gefährdet. Seine Überreste seien derzeit vor der zugefrorenen Küste von Alaska gelandet.

John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, konnte zunächst keine genauen Angaben zum Flugobjekt machen. „Es ist in unser Hoheitsgebiet eingedrungen. Wir haben es binnen einer Stunde nach der Entdeckung abgeschossen“ teilte Kirby am Freitagabend in einer kurzzeitig anberaumten Pressekonferenz mit.

Abgeschossenes Flugobjekt: Was wir über das unbekannte Objekt über Alaska wissen

Auch das Pentagon tut sich aber schwer damit, die Herkunft und den Zweck des Flugobjekts zu bestimmen. „Wir nennen es Objekt, weil das die beste Beschreibung ist, die wir derzeit dazu geben können. Es hat die Größe eines Kleinwagens“, teilte Kirby weiter mit.

Das Objekt soll nicht in der Lage gewesen sein, sich selbst zu steuern und habe keinerlei Ähnlichkeit zum vor einer Woche entdeckten chinesischen Spionageballon.

John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, bei einer Pressekonferenz zum „unbekannten Flugobjekt“ über Alaska.

John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, bei einer Pressekonferenz zum „unbekannten Flugobjekt“ über Alaska.

Im Gegensatz zum chinesischen Ballon war das über Alaska aber deutlich tiefer unterwegs. Der chinesische Ballon von der Größe von etwa drei Schulbussen war auf einer Höhe von 18.000 Metern gesichtet worden, das unbekannte Flugobjekt dagegen auf etwa 12.000 Metern und damit nur knapp über der Flughöhe von normalen Verkehrsflugzeugen.

Abgeschossenes Flugobjekt über Alaska: Geheimdienste und Militär rätseln über Herkunft

Bereits am Donnerstag hätten F35-Kampfjets des US-Militärs das Flugobjekt entdeckt und seine Flugkurve beobachtet. Laut Pentagon-Sprecher Kirby sei es „eine begründete Gefahr für die zivile Luftfahrt“ gewesen und sei deshalb umgehend abgeschossen worden.

Trotz des Abschusses und der Beobachtung durch die Kampfjets habe man noch kaum Informationen über das Flugobjekt. Geheimdienste und Verteidigungsministerium rätseln über die Herkunft des abgeschossenen Flugobjekts. Genauere Details dürften erst bekannt werden, sobald größere Teile in Alaska gefunden sind.

Der chinesische Spionageballon kurz nach dem Abschuss durch einen F22-Kampfjet der US-Armee.

Der chinesische Spionageballon kurz nach dem Abschuss durch einen F22-Kampfjet der US-Armee.

Derzeit würden mehrere Teams des US-Militärs und der in Alaska stationierten Nationalgarde daran arbeiten, das abgeschossene Objekt zu bergen. Ersten Erkenntnissen zufolge gebe es aber kaum Übereinstimmungen mit dem chinesischen Spionageballon, der am vergangenen Sonntag abgeschossen worden war.

Chinesischer Spionageballon: FBI veröffentlicht erste Ermittlungsergebnisse

Der chinesische Spionageballon hatte für eine schwere Krise zwischen Peking und Washington gesorgt, China spricht von einem herkömmlichen Wetterballon und zeigte sich entsetzt über den Abschuss durch das US-Militär.

Die US Navy hatte gemeinsam mit dem FBI am Freitag erste Ermittlungsergebnisse veröffentlicht. Demnach verfügt der Ballon über Abhörfunktionen, noch sei allerdings nicht der gesamte Ballon geborgen, sagte General Patrick Ryder am Freitag. (shh)

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