Im GrenzgebietBär reißt mehrere Schafe in Deutschland - Warnung ausgesprochen

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Ein Braunbär klettert im Gehege im Wildpark Poing auf einem Baum. (Symbolbild)

Ein Bär hat in Bayern mehrere Schafe getötet. Die Landesregierung bittet Hofbesitzer, ihre Tiere nachts in den Ställen zu lassen. (Symbolbild)

Nachdem ein Bär in Norditalien einen Jogger getötet hat, reißt ein Exemplar in Deutschland mehrere Schafe.

Ein Bär hat im Landkreis Rosenheim in Bayern am Mittwoch (19. April) mehrere Schafe in der Grenzregion zu Österreich getötet. Am Mittwoch seien auf einer Weide zwei tote Schafe gefunden worden, ein weiteres sei schwer verletzt gewesen. Es wurde wenig später eingeschläfert. Das geht aus einer Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) hervor.

Vor Ort gefundene Spuren und die Art der Verletzungen ließen einwandfrei auf einen Bären als Verursacher schließen. Genetische Proben wurden vor Ort zur weiteren Überprüfung genommen und werden nun analysiert. Noch ist unklar, um welchen Bären es sich genau handelt, eigentlich sind alle Tiere in der Alpenregion aber in einer Datenbank registriert.

Bayern: Bär reißt in Deutschland mehrere Schafe – Umweltamt spricht Warnung aus

„Weitergehende Erkenntnisse zum Individuum werden aus der Analyse der genetischen Spuren erwartet“, heißt es in der Pressemitteilung des LfU weiter. Eine Sichtung des Bären habe es bisher nicht gegeben, auch keine direkte Begegnung mit einem Menschen. Das Tier verhalte sich nach ersten Erkenntnissen äußerst scheu.

Die Bärin JJ4 wurde in Italien kurz nach dem Tod eines Joggers eingefangen. Die Schwester von „Problembär“ Bruno wird allerdings nicht getötet.

Die Bärin JJ4 wurde in Italien kurz nach dem Tod eines Joggers eingefangen. Die Schwester von „Problembär“ Bruno wird allerdings nicht getötet.

Das LfU stehe mit den Sicherheitsbehörden vor Ort in Kontakt und hat erste Maßnahmen angeordnet. So sollen Nutztierhalter in der betroffenen Grenzregion zu Österreich ihre Tiere nachts möglichst im Stall halten und ihre Herden zusätzlich schützen. Die Behörden könnten auch weiteres Zaunmaterial zur Verfügung stellen, wenn dieses benötigt wird.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt bittet darum, bei einer Begegnung mit einem Bären Ruhe zu bewahren und die Behörde selbst, sowie die Polizei zu informieren.

Italien: Jogger von Bärin getötet - Umweltamt gibt Verhaltenstipps für Begegnung

Erst vor rund zehn Tagen hatte ein Angriff eines Bären auf einen Menschen in Norditalien für Wirbel gesorgt. Ein 26 Jahre alter Jogger wurde von der Bärin JJ4, auch Gaia genannt, in der Region Trentino getötet. Die Bärin, die die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen „Problembären“ Bruno ist, darf nach einem Gerichtsbeschluss nicht abgeschossen werden.

In Bayern werden immer wieder Spuren von Bären gefunden, die sich vor allem in der Grenzregion zu Österreich aufhalten. Eine dauerhafte Wiederansiedlung der Tiere in Süddeutschland ist allerdings unwahrscheinlich. Seit der Aussetzung zweier Braunbären Anfang der 2000er-Jahre in Slowenien hat sich die Zahl der Tiere in den Alpen stark erhöht. Das LfU hat daher Verhaltenstipps bei einer Begegnung mit einem Bären veröffentlicht. (shh)

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