Gestohlene Abitur-AufgabenDrei ehemalige Schüler zu Bewährungsstrafen verurteilt

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Der Prozess um die gestohlenen Abitur-Prüfungen wurde vor dem Amtsgericht Bamberg verhandelt. In der Mitte von zwei der drei Angeklagten steht der Verteidiger Christian Reimesch.

Bamberg – Wegen gestohlener Abitur-Prüfungsaufgaben haben drei ehemalige Schüler eines Bamberger Gymnasiums Bewährungsstrafen von zwei Jahren erhalten. Es sei eine geplante Tat mit „krimineller Energie“ gewesen, sagte der Richter bei der Urteilsverkündung am Montag vor dem Amtsgericht Bamberg.

Zwei der Beschuldigten waren im Mai 2020 in das Büro des Direktors eingedrungen, hatten den Tresor aufgebrochen und Prüfungsaufgaben in den Fächern Deutsch, Englisch und Latein entnommen. Dafür bekamen die 19-Jährigen wegen Sachbeschädigung und Diebstahl eine Jugendstrafe von neun Monaten, ausgelegt auf zwei Jahre Bewährung.

33 000 Prüflinge hatten wegen der Tat Ersatzaufgaben bekommen

Da der dritte Angeklagte das Gebäude vor dem Entwenden der Aufgaben verlassen hatte, erhielt dieser wegen Sachbeschädigung eine Jugendstrafe von sechs Monaten, ausgelegt auf zwei Jahre Bewährung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. „Am Anfang war es Abenteuerlust“, sagte einer der Angeklagten. „Anerkennung“ sei zudem ein Grund gewesen. Zur Tatzeit wären sich sie damals 18-Jährigen der Tragweite nicht bewusst gewesen.

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Rund 33 000 Prüflinge hatten nach Angaben des Bayerischen Kultusministeriums nach der Tat im Mai 2020 Ersatzaufgaben bekommen. Vor Gericht entschuldigten sich die drei jungen Männer bei den geschädigten Schülern, der Schule, dem Direktor und dem Kultusministerium. Die Staatsanwaltschaft hat für alle drei Angeklagte eine Jugendstrafe von einem Jahr gefordert, ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung. (dpa)

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