Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Schwerer Unfall84-Jähriger erfasst Mutter und Kind an Zebrastreifen – Zweijähriger stirbt

2 min
Ein Zebrastreifen in Berlin-Friedenau.

Ein Fußgänger überquert einen Zebrastreifen in Berlin – an einem solchen Übergang ereignete sich in Lichtenberg der tödliche Unfall. (Symbolbild)

Eine Mutter und ihr zweijähriges Kind werden auf einem Zebrastreifen von einem Auto erfasst – der Fahrer ist ein 84-jähriger Rentner.

In Berlin-Lichtenberg ist ein zweijähriger Junge nach einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, erfasste am Montagvormittag (18. August 2025) ein 84-jähriger Autofahrer an der Einbecker Straße Mutter und Kind, die gerade den Zebrastreifen überquerten. Der Junge saß im Kinderwagen, als das Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit herannahte. Sowohl die Mutter als auch ihr Sohn wurden sofort in Krankenhäuser gebracht und notoperiert.

Berlin: Polizei ermittelt gegen 84-jährigen Autofahrer

Die Frau überlebte schwer verletzt, während das Kleinkind wenige Stunden später seinen Verletzungen erlag. Nach Angaben von „n-tv“ blieb der Fahrer unverletzt, stand jedoch unter Schock. Nach dem tödlichen Zusammenstoß ermittelt die Berliner Polizei wegen fahrlässiger Tötung und rücksichtslosen Verhaltens an einem Fußgängerüberweg. Demnach bestätigten Zeugen, dass der Mann deutlich schneller fuhr, als es an dieser Stelle erlaubt ist. Alkohol habe die Polizei beim Fahrer nicht festgestellt.

Der Unfall ereignete sich gegen 10 Uhr, die Straße war für mehrere Stunden gesperrt. Die Ermittler sicherten Spuren und befragten Anwohner, um die genaue Unfallursache zu klären. Der Fall weckt Erinnerungen an einen ähnlichen Vorfall im März 2024 in Berlin-Mitte, als ebenfalls ein 84-Jähriger eine Mutter und ihr Kind auf einem Zebrastreifen erfasste und beide tödlich verletzte.

Diskussion um Tempo 30 an Berliner Zebrastreifen

Die Tragödie hat auch eine Debatte um die Sicherheit an Fußgängerüberwegen ausgelöst. Der Fußgängerverband „Fuss e.V.“ forderte laut „Tagesspiegel“ eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 an mindestens 90 Berliner Zebrastreifen. Zu diesen zählt auch der Abschnitt der Einbecker Straße, an dem der aktuelle Unfall geschah. Eine entsprechende Anpassung sei bereits seit einer Novelle der Straßenverkehrsordnung im November 2024 möglich, bislang jedoch nicht umgesetzt worden.

Nach Angaben der Berliner Polizei ist der Zweijährige das erste Kind, das in diesem Jahr bei einem Verkehrsunfall in der Hauptstadt ums Leben kam. Insgesamt verloren dort 2025 bislang 24 Menschen ihr Leben im Straßenverkehr, 13 davon waren Fußgängerinnen und Fußgänger. (jag)