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Opferzahl steigt weiterNeue Details zum Feuerinferno in Hongkong – Mann überlebt in 16. Etage

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Feuerwehrleute arbeiten daran, das Feuer in einer Wohnsiedlung in Hongkong, zu löschen.

Feuerwehrleute arbeiten daran, das Feuer in einer Wohnsiedlung in Hongkong, zu löschen.

Wie durch ein Wunder wurde ein Mann in dem von einem Großfeuer zerstörten Wohnkomplex lebend gefunden

Nach dem verheerenden Großbrand in einem Hochhauskomplex in Hongkong ist die Zahl der Toten auf über 120 gestiegen. 128 Menschen seien ums Leben gekommen, erklärten die Behörden am Freitag (28. November). Und die Zahl der Toten könnte noch weiter steigen.

Es kommen auch immer mehr Details ans Tageslicht. Nach Angaben der Feuerwehr haben die Feuermelder versagt. Das Alarmsystem in dem Wohnkomplex Wang Fuk Court „funktionierte nicht richtig“, erklärte der Chef der Feuerwehr, Andy Yeung, am Freitag vor Journalisten. Das zuständige Wartungsunternehmen werde zur Verantwortung gezogen.

Großfeuer in Hongkong: Überlebender entdeckt

Wie durch ein Wunder wurde ein Mann in dem von einem Großfeuer zerstörten Wohnkomplex Wang Fuk Court lebend gefunden. Er wurde im 16. Stock eines der ausgebrannten Hochhäuser entdeckt, wie die Behörden berichten. Er hatte sich demnach in ein Treppenhaus gerettet.

Die Zahl der Toten könnte weiter steigen, denn die Löscharbeiten sind noch immer nicht abgeschlossen: Der Regierungschef der chinesischen Sonderverwaltungszone, John Lee, hatte am Donnerstagmorgen von 279 Vermissten gesprochen, seitdem wurde keine neue Zahl an Vermissten herausgegeben. Mehr als 50 Menschen befanden sich im Krankenhaus.

Die Feuerwehr rechnete damit, die Such- und Rettungsaktion im Stadtteil Tai Po bis zum Vormittag (Ortszeit) beenden zu können. Bis dahin will sie sich Zutritt zu allen Wohnungen der sieben Häuserblöcke verschafft haben.

Baugerüst aus Bambus beschleunigte das Feuer in Hongkong

Das Feuer in dem Wohnkomplex Wang Fuk Court im nördlichen Stadtteil Tai Po hatte sich am Mittwoch über Baugerüste ausgebreitet und rasch auf mehrere Hochhäuser übergegriffen. Es ist der schlimmste Brand in der Finanzmetropole seit fast 80 Jahren.

An den Wohnblöcken stand wegen einer laufender Renovierung der Anlage aus den 1980er Jahren ein Baugerüst aus Bambus. Zudem sollen nach Angaben der Behörden bei den Arbeiten Materialien verwendet worden sein, die möglicherweise nicht den Brandschutzvorschriften entsprachen.

Drei Männer einer Baufirma wurden mit Verdacht auf fahrlässige Tötung festgenommen. Hongkongs Regierung kündigte an, nach Kritik am Brandschutz von Bambusgerüsten so bald wie möglich auf Stahlgerüste umstellen zu wollen. Die genaue Brandursache steht noch nicht fest. (mbr/dpa/afp)