„Wissen nicht, wo wir noch suchen sollen“Frankreich bangt um Lina – 15-Jährige im Elsass spurlos verschwunden

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Mit einer Suchaktion wurde am Dienstag versucht, die vermisste Lina im Gebiet rund um den Ort Saint-Blaise-La-Roche im Elsass zu finden. Die 15-Jährige wird seit Samstag vermisst.

Mit einer Suchaktion wurde am Dienstag versucht, die vermisste Lina im Gebiet rund um den Ort Saint-Blaise-La-Roche im Elsass zu finden. Die 15-Jährige wird seit Samstag vermisst.

Bereits seit vier Tagen wird im Elsass die 15-jährige Lina vermisst. Nun gibt es einen Taucheinsatz. Die Anteilnahme in Frankreich ist groß. 

Das spurlose Verschwinden einer 15-Jährigen auf dem Weg zum Bahnhof eines kleinen Ortes im Elsass lässt Frankreich bangen. Landesweit gab es in den Medien am Dienstag große Aufmerksamkeit für eine Suchaktion von rund 240 Anwohnern unter Anleitung der Polizei und von Forstbeamten. Laut der Zeitung „Le Figaro“ sollen sogar bis zu 400 Freiwillige an der Aktion beteiligt gewesen sein.

Wie die Staatsanwaltschaft in Saverne mitteilte, war die 15-jährige Lina auf dem drei Kilometer langen Fußweg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche am Samstag verschwunden. Ihr Freund, der sie in Straßburg erwartete, schlug Alarm, als sie dort nicht ankam. Die Polizei weiß inzwischen, dass die Jugendliche gar nicht in den Zug eingestiegen ist.

15-jährige Lina im Elsass verschwunden: Suche mit Hunden, Hubschrauber und Drohnen

Mit Hunden, einem Hubschrauber und Drohnen suchte die Polizei die durch waldreiches Gebiet führende Strecke entlang einer Kreisstraße und eines Radweges ab, die die Jugendliche von ihrer Siedlung zum Bahnhof zurücklegen wollte. Eine unterwegs an ihren Freund gesendete Nachricht ist das letzte Lebenszeichen. Die Fahnder werteten auch Telefondaten aus.

Wie die Zeitung „Les Dernières Nouvelles d'Alsace“ berichtete, wurden die Freiwilligen am Dienstag angewiesen, im Abstand von zwei Metern voneinander das Gelände nach Kleidungsstücken, einer Handtasche, dem Mobiltelefon oder Blutspuren zu durchforsten.

Deutsch-französische Wasserschutzpolizei hilft bei Suche nach Lina

Am Mittwochnachmittag rückte dann ein Teich in den Fokus der Sucharbeiten. Nach Angaben des Senders „France Info“ liegt das Gewässer auf dem Weg zum Bahnhof, den die 15-Jährige mutmaßlich zurückgelegt hat. Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei aus Kehl kamen bei der Suche zum Einsatz, wie es von der Gendarmerie hieß. Insgesamt suchten etwa 50 Gendarmen weiter nach der verschollenen Jugendlichen.

Der Freund der 15-jährigen Lina schilderte unterdessen im Gespräch mit dem Sender TF1 den letzten Kontakt zu seiner Freundin vor ihrem Verschwinden am Samstag. Die Jugendliche habe ihm ein Video geschickt, in dem sie „mir ihr Outfit gezeigt hat“, zu diesem Zeitpunkt habe sie sich bereits auf dem Weg zum Bahnhof befunden.

Verschwundene 15-Jährige: Mitgefühl und Engagement im Elsass

Das Verschwinden sorgt unterdessen in der Region für viel Engagement und Mitgefühl, aber auch für Enttäuschung über den ausbleibenden Erfolg der Suchmaßnahmen. „Was sollen wir schon sagen, wir haben noch nichts gefunden“, erklärte ein freiwilliger Helfer gegenüber „Le Figaro“ nach der erfolglosen Suchaktion am Dienstag. „Wir wissen nicht mehr, wo wir noch suchen sollen.“

Zuletzt hatte in Frankreich bereits das Verschwinden des zweijährigen Émile für Aufsehen gesorgt. Der kleine Junge verschwand bereits Anfang Juni im französischen Alpendorf Le Vernet. (das/dpa)

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