ESC 2024Deutschland bald Letzter in den Wettquoten – diese Länder sind noch hinter uns

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Deutschlands Sänger Isaak Guderian steht in den Wettquoten nicht gut da.

Deutschlands Sänger Isaak Guderian steht in den Wettquoten nicht gut da. (Archivbild)

Für Deutschland gehen schon vor dem Eurovision Song Contest die Lichter aus. Zumindest, wenn man den Wettquoten glauben darf.

Wieder einmal sieht es nicht gut aus für Deutschland beim größten Musikwettbewerb der Welt, dem Eurovision Song Contest. Bereits seit dem Vorentscheid, der mit dem überraschenden Sieg des mehr oder weniger unbekannten Straßensängers Isaak Guderian und dem Popsong „Always on the Run“ endete, befindet sich die einst so erfolgreiche ESC-Nation, die den Wettbewerb 1982 und 2010 gewinnen konnte, laut der Internetseite eurovisionworld.com im freien Fall der Wettquoten.

ESC-Wettquoten: Deutschlands stürzt immer weiter ab

Von Platz 9 vor dem Vorentscheid ging es innerhalb weniger Stunden auf Platz 16. Am Dienstag danach rutschte der Titel bereits aus den Top 20, am Ende der ersten Woche nach dem ESC-Vorentscheid lag Isaak mit „Always on the Run“ auf Platz 23 von 37 Ländern. Knapp drei Wochen nach dem deutschen Finale steht der Song nur noch auf Platz 32. So schlecht stand Deutschland in den letzten Jahren noch nie da, vor allem im Vergleich zum gesamten Teilnehmerfeld, das in der ESC-Woche im Mai mit den beiden Halbfinals noch einmal ausgedünnt wird.

Hinter Deutschland liegen nur noch drei der kleinsten Staaten Europas, Luxemburg, San Marino und Malta, sowie zwei aus der östlichen Hälfte Europas, Moldawien und Schlusslicht Tschechien.

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Eurovision Song Contest: Wettquoten sehen Deutschland meist hinten

In den vergangenen Jahren lag Deutschland in den Wettquoten meist weit hinten, insbesondere in den Proben- und Wettbewerbswochen unmittelbar vor dem Finale. Eine Ausnahme war 2018 Michael Schulte, den die Wettquoten mit einem starken Auftritt und Song („You Let Me Walk Alone“) auf Platz 3 sahen, im Finale wurde er dann Vierter.

In den Jahren 2015 und 2016 sahen uns die Wettquoten auf dem letzten Platz, was sich im Finale auch bewahrheitete. In allen folgenden Jahren gab es etwas mehr Hoffnung für die deutschen Vertreter, die z.B. 2022 und 2023 jeweils auf dem 18. Platz geführt wurden, letztendlich landeten Malik Harris (2022) und Lord of the Lost (2023) auf dem letzten Platz.

ESC 2024: Kroatien steht an der Spitze der Wettquoten

In den vergangenen Jahren lagen die Wettanbieter mit ihren Einschätzungen immer richtig oder gaben zumindest eine klare Prognose ab. 2023 und 2022 tippten sie kurz vor dem jeweiligen Finale auf einen Sieg Schwedens bzw. der Ukraine, 2021 auf einen Triumph Italiens, 2019 auf einen Sieg der Niederlande. In allen drei Fällen ist es so gekommen. 2018 lagen sie knapp daneben: Die Wettquoten sahen Eleni Foureira aus Zypern knapp vorne. Doch am Ende wurde sie „nur“ Zweite – hinter Netta aus Israel. Ähnlich war es 2017 und 2016.

Gut zwei Monate vor dem Eurovision Song Contest 2024 tippen die Wettbüros auf einen Sieg Kroatiens, ein Land, das man in den letzten Jahren selten ganz vorne gesehen hat. Doch die wilde Mischung aus Turbofolk und Rock von Baby Lasagna („Rim Tim Tagi Dim“) scheint nicht nur die ESC-Fans zu begeistern.

Auch die vom Krieg gebeutelte Ukraine, die italienische Sanremo-Gewinnerin Angelina Mango („La noia“) und der Schweizer Rap-Operetten-Mix von Nemo („The Code“) liegen in den Quoten weit vorne. Unsere niederländischen Nachbarn, die den „Friesenjung“ Joost Klein mit „Europapa“ ins Rennen schicken, komplettieren die aktuellen Top 5. Enttäuschend sind bislang die Quoten für den britischen Beitrag „Dizzy“, der von einem der wenigen echten Stars des Wettbewerbs präsentiert wird. Olly Alexander, der mit Years & Years jahrelang internationale Hits wie „King“ feierte und über zehn Millionen Tonträger verkaufte, liegt derzeit nur auf Platz 13.

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