Köln – Es herrscht Panik auf der Titanic. Mit der bizarren Wahl von Florian Silbereisen (37) als neuen „Traumschiff“-Kapitän hat das ZDF für eine Überraschung gesorgt. Auf Twitter wird gespottet, Wale würden weinen und Poseidon eine Klage beim Seegerichtshof einreichen.

Florian Silbereisen also soll den leicht angeschlagenen TV-Dampfer übernehmen, der bisher noch immer ein Quotengarant ist. Gerade erst hat er sich von seiner langjährigen Lebensgefährtin Helene Fischer getrennt – und damit Einiges an Glamour verloren –, nun wird er der erste Mann an Bord des berühmtesten deutschen Schiffes.

Silbereisen will gegen Stürme kämpfen

„Das Traumschiff hat einen Kapitän verdient, der diese Rolle auch lebt und voll hinter der Serie steht. Einen Kapitän, der das Schiff durch alle Stürme manövrieren möchte“, sagte Silbereisen der „Bild“-Zeitung. „Dafür werde ich alles geben, meine ganze Leidenschaft“, sagte er. Das hört sich fast an, als wäre das Schiff seine neue Liebesbeziehung. Seefest ist er offensichtlich, einen Gastauftritt auf dem „Traumschiff“ hat er 2017 unbeschadet überstanden.

Die Wahl von Silbereisen ist der wenig überzeugende Endpunkt einer seit einem Jahr währenden peinlichen Suche nach einem Nachfolger für Sascha Hehn. Der war im Unfrieden von Bord gegangen, weil ihm nach dem Tod von „Traumschiff“-Erfinder Wolfgang Rademann die Seele in der Serie fehlte und seine Verbesserungsvorschläge nicht gehört wurden.

Zuletzt sah es so aus, als sei Hardy Krüger jr. (50) – immerhin ein ausgebildeter Schauspieler („Forsthaus Falkenau“) – als Kapitän gesetzt. Davon ging Krüger jr. jedenfalls selbst noch vor wenigen Tagen aus. Man sei in Verhandlungen.

Jüngster Kapitän des „Traumschiffs“

Was nun zur Blitzwahl von Silbereisen geführt hat, bleibt wohl das Geheimnis des ZDF. Silbereisen ist kein Schauspieler und er ist bei weitem der jüngste Kapitän, den das Traumschiff je hatte. Wolfgang Rademann hat sein „Traumschiff“ nicht immer bierernst genommen, aber die Kapitäne waren stets etwas gesetztere Herren, die eine gewisse gewisse Autorität ausstrahlten. Man denke nur an Siegfried Rauch. Sascha Hehn mit seinen 64 Jahren war da ja schon eine Verjüngung.

Aber ein Florian Silbereisen, der am Ende beim Kapitänsdinner das Glas erhebt und traditionell die weisen Lehren vorträgt, die man aus der Reise ziehen kann – kaum vorstellbar. Vielleicht singt er dann einfach irgendwas, um sich aus der Affäre zu ziehen. „So wie der legendäre Erfinder der Serie und vieler Shows es immer wollte, möchte ich versuchen, Show und Serie, große Stars und überraschende Geschichten miteinander zu verbinden“, verspricht er.

Wenn Harald Schmidt dann noch dazu steppt, wird das „Traumschiff“ vielleicht eine gute Comedy-Show. Und als Stargast kommt die Helene. Oder die maritime Regel „Ein Kapitän geht immer mit seinem Schiff unter“ bekommt eine ganz neue Bedeutung.