Der gigantische Eisberg A23a zerfällt im Südatlantik rapide. Experten geben an, wann er völlig verschwunden sein könnte.
„König der Meere“Größter Eisberg der Welt zerfällt – A23a verschwindet

Das Bild zeigt die im Eisberg A23a gebildeten Bögen. Nun zerfällt der riesige Koloss völlig. (Archivbild)
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Nach fast 40 Jahren endet die Geschichte eines Eisbergs, der lange als älteste und größter der Welt galt: A23a, einst fast so groß wie Mallorca, zerfällt derzeit im Südatlantik. Laut „The Guardian“ hat der Koloss inzwischen weniger als die Hälfte seiner ursprünglichen Größe erreicht. Riesige Eisbrocken von bis zu 400 Quadratkilometern sind bereits abgebrochen, während kleinere Fragmente weiterhin als Gefahr für die Schifffahrt gelten.
Der Eisberg A23a brach 1986 vom antarktischen Schelfeis ab, strandete jedoch bald im Weddellmeer und blieb dort über 30 Jahre auf Grund liegen. Erst 2020 wurde er durch den antarktischen Zirkumpolarstrom wieder freigesetzt und begann seine Reise durch den Südatlantik. Im März 2025 lief A23a vor der abgelegenen Insel Südgeorgien erneut auf Grund, was Befürchtungen hervorrief, dass große Pinguin- und Robbenkolonien vom Füttern ihrer Jungen abgeschnitten werden könnten. Ende Mai setzte der Eisberg seine Reise fort.
Riesiger Eisberg verschwindet wegen Erderwärmung „in wenigen Wochen“
Andrew Meijers vom British Antarctic Survey erklärte der Nachrichtenagentur AFP: „Das Wasser ist viel zu warm, als dass er sich halten könnte. Er schmilzt ständig.“ Laut Meijers werde sich der Zerfall in den kommenden Wochen fortsetzen, sodass der Eisberg bald kaum noch zu erkennen sei.

Eine Infografik zeigt den weltweit größten Eisberg A23a, der in flachen Gewässern vor der abgelegenen Insel Südgeorgien im Südatlantik auf Grund gelaufen ist. Die Darstellung wurde am 5. März 2025 in Ankara, Türkei, erstellt.
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Wissenschaftler betonen, dass das Schmelzen von Eisbergen ein natürlicher Prozess ist, jedoch die Geschwindigkeit, mit der große Eismassen aus der Antarktis verschwinden, zunehme. „Die meisten Eisberge schaffen es nicht so weit. Dieser hier war wirklich groß, daher hat er länger gehalten und ist weiter gekommen als andere“, so Meijers.
A23a ist ein Beispiel für die Folgen des Klimawandels: Die Kombination aus wärmeren Meeren und starken Wellen beschleunigt das Schmelzen enorm. Selbst Giganten wie A23a sind nicht immun gegen diese Veränderungen. Der Zerfall des Eisbergs ist nicht nur ein spektakuläres Naturereignis, sondern auch ein deutliches Signal für die sich verändernden Bedingungen in den Weltmeeren.